18 Erzählungen aus dem Leben zur Warnung zu essen, welche ihm nicht gehörten. Wie gut war es, dass ihn August warnte. 3. Die kleinen Diebe. Clausens Kinder hatten bemerkt, dass in dem Garten des Nachbars Ehrmann zwei Birnenbäume standen, welche herrliche Früchte trugen. Sie kamen auf den Gedanken, über den Zaun zu steigen und sich einige Birnen zu holen Was für ein Gedanke war das? Der Nachbar merkte endlich, dass er bestohlen wurde, und versteckte sich eines Tages, als es dunkel wurde, im Garten um den Dieb zu ertappen. Es dauerte auch nicht lange, so sah er Klausens Kinder über den Zaun steigen. Scheu und ängstlich sahen sie umher, und als sie keinen Menschen im Garten er- blickten, liefen sie eilig nach den Birnenbäumen hin. Eben wollten sie mit ihrer Beute davon gehen, als der Herr des Gartens hervor kam und ihnen in den Weg trat. Wie erschrocken und beschämt standen nun die kleinen Diebe da; wie flehend baten sie Ehrmann, dass er ihnen doch die schlechte Handlung vergeben und sie bei ihrem Vater nicht verklagen möchte! Ehrmann ließ sich erbitten, weil sie ihm versprachen, dass sie nie und nimmermehr wieder Etwas stehlen wollten. Aber die bösen Kinder hielten leider nicht Wort; denn nach einigen Wochen fand Ehrmann eines Morgens alle seine reifen Weintrauben abgerissen. Nun ging er zu dem Vater dieser bösen Kinder, und bat chn, dieselben wegen ihrer wiederholten Diebereien zu strafen. Aber diese leugneten hartnäckig, dass sie Obst ge¬ stohlen hätten rmd der Vater glaubte ihnen. Ehrmann ging seufzend fort und sagte bei dem Weggehen: Kinder, euch wird es in der Welt schlecht gehen; denkt an mich! — Diese Vorhersagung ging auch wirklich in Erfüllung. Die kleinen Diebe blieben bei ihrer schändlichen Gesinnung, wurden Betrüger, und nahmen ein trauriges Ende. 4. Das wohlthätige Kind. Eor einigen Jahren brannte nahe bei der Stadt B. ein ganzes Dorf ab; indem bei einem heftigen Sturme das Feuer mit unbeschreiblicher Schnelligkeit ein Haus nach dem andern ergriff, ehe die Nachbaren zur Rettung herbei