Albrecht der Bar. Kurfürst Friedrich l. 13 Wallenstein und forderte ihn zur Hilfe auf. Nach vielem Bitten entschloß Wallenstein sich hierzu und es kam bei Lützen unweit Leipzig zu einer Schlacht mit den Schweden, wo der Schwedenkönig seinen Tod fand. Jedoch hatten die Schweden den Sieg behauptet und Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück. Bald kam er in den Verdacht, mit dem Feinde in geheimer Verbindung zu stehen, um sich der Krone Böhmens zn bemächtigen. Der Kaiser setzte ihn daher ab, und bald darauf wurde Wallenstein von einigen kaiserlichen Offizieren zu Eger in seinem Schlafzimmer überfallen und ermordet. Der westfälische Frieden und die Folgen des Krieges. Endlich (1648) wurde nach allen Gräueln und Drangsalen dieses schrecklichen Krieges der sogenannte „west¬ fälische Frieden" geschlossen, in welchem den Protestanten völlige Religionsfreiheit zugesichert wurde. Von nun an sollten dieselben mit den Katholiken gleiche Rechte genießen. Zwei der schönsten deutschen Länder aber wurden dabei eingebüßt; denn die Franzosen bekamen das Elsaß und die Schweden den größten Teil von Pommern. Wie aber sah es sonst im deutschen Vaterlande aus? Verwüstung überall, wohin das Auge sah. Tausende von blühenden Städten und Dörfern waren in wüste Trümmerhaufen verwandelt; die Felder waren unbebaut, und Handel und Gewerbe lagen darnieder. Mehr denn die Hälfte der Bewohner war teils durch das Schwert, teils durch Hunger und Seuchen ums Leben gekommen. Schulunterricht gab es fast keinen mehr, und die Menschen verwilderten so, daß man nirgends vor Räubern und Dieben sicher war. Erst allmählich konnte unser schwer heimgesuchtes Vaterland sich von diesem namenlosen Jammer erholen. 25. Markgraf Albrecht der Bär. 1134—70. Thaten. Die von Heinrich dem Finkler gegründete Nord mark wurde viele Jahre hin¬ durch von Markgrafen regiert, die meist zu Salzwedel wohnten. Der berühmteste derselben war Albrecht v on Ball enstädt. Da er eine große körperliche Stärke und Tapferkeit besaß, so erhielt er den Beinamen „der Bär.^ Er entriß den Wenden einen Teil ihres Gebietes mit der Stadt Brandenburg an der Havel, damals Brennabor genannt und führte den Titel: Markgraf von Brandenburg. Somit legte er den Grund zum brandenburgischen Staat. Der Kaiser ehrte ihn mit der vollen Herzogsgewalt und bestimmte, daß das Land sich auf seine Nachkommen forterben sollte. Sorge für das Land. Nun war Albrecht bemüht, in das neueroberte Land christliche Sitte einzuführen. Er berief deutsche Ansiedler hierher, welche Ackerbau und Gewerbe trieben, Städte und Dörfer anlegten und deutsche Sprache und christliche Sitten verbreiteten. Nach einer langen segensreichen Regierung übergab Albrecht dieselbe (1168) seinem Sohne Otto und starb zwei Jahre später in Ballenstädt eines sanften Todes. 26. Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg. 1415—40. Die Burggrafen von Nürnberg. Ein Zweig des alten Grafenhauses der Hohenzollern erlangte unter den hvhenstaufischen Kaisern die Burggrafenwürde von Nürnberg. Die Hohenzollern stammten aus Schwaben. Unweit des Städtchens Hechingen liegt auf einem hohen Bergkegel ihr Stammschloß. Sie leisteten den Kaisern oft große Dienste und wurden deshalb in den Reichssiirstenstand erhoben. Burggraf Friedrich VI. Da Kaiser Sigismund zur Aufrechterhaltung der Ord¬ nung in oer Mark Brandenburg eines starken Armes bedurfte, so konnte er keinen geeigneteren Mann dazu wählen, als den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg. Dieser wurde also Statthalter der Mark und erwarb sich dtirch seilte Gerechtigkeit und Leutseligkeit bald die Liebe des Volkes. Mit Tapferkeit aber zog er gegen die trotzigen Raubritter. Besonders machten ihm die Ritter des Havellandes, Hans und Dietrich von Quitzow an der Spitze, viel zu schaffen. Er aberzog mit einer ge¬ waltigen Donnerbüchse, ihrer Schwerfälligkeit lvegen „die faule Grete" genaiint, vor ihre Raubschlösser und zerstörte die starken Mauern derselben. So beugte er den Trotz, und verschaffte dem Lande bald Ruhe und Sicherheit. Kaiser Sigismund aber verlieh ihm (1415) die Mark Brandeilbiirg erb- unb eigentümlich. Ans der Kirchen¬ versammlung zu Kostnitz wurde Friedrich VI. feierlich zum Kurfürsten von Brandenburg ernannt und hieß nun Friedrich I. 27. Einiges von den brandenburgischen Kurfürsten. Joachim I. und II. Nach Friedrich I. haben in der Mark Brandenburg verschiedene Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern nach einander geherrscht. Von den 12 Kurfürsteu,