150 der Lymphgefäße gelangen sie ins Blut und mit diesem ins Muskelfleisch (m m), wo sie sich als „Muskeltrichinen" (A) von dem Fleische ernähren. Dann stellt sich starkes Fieber ein, das Gesicht schwillt auf, und heftige Schmerzen durch¬ ziehen den ganzen Körper. Die Gefahr ist erst nach etwa 5 Wochen vorüber, wenn die Trichinen anfangen, sich ein¬ zukapseln. Die Kapseln behält ^ der Mensch für immer in A Muskeltrichmen. k Kapsel, m m Muskelfasern, f Fett, ©nr-tw _ 17m ftrfi B Darmtrichine, a Vorderende, b Hinterende. (lOOfach ' <*■•*.• ' f ™ vergrößert.) vor Trichinen zu schützen, sollte man nie rohes, sondern stets nur gekochtes Fleisch genießen, da die Trichinen bei st- 100" 6 sämtlich sterben. XVIII. Zn der Grde. 98. Die Steinkohle. 1. Gewinnung. Die Steinkohlen sind durch Verkohlung von Pflanzen ent¬ standen. Die bedeutendsten Steinkohlenlager finden sich bei Aachen, Saarbrücken, an der Ruhr, in Schlesien, Böhmen, Sachsen und besonders in England. Die Kohlen liegen gewöhnlich sehr tief unter der Erde, zuweilen in 1—2 m dicken Schichten, stellenweise aber haben die Schichten eine Mächtigkeit bis zu 3O m. — Das in den Bergwerken sich sammelnde Wasser wird durch Maschinen abgeleitet. Mehr noch als das Wasser hat der Bergmann die „schlagenden Wetter" zu fürchten. Das sind Gase, die sich leicht entzünden und dann furchtbare Verheerungen anrichten. So kamen 1869 im Planerischen Grunde bei Dresden 275 Arbeiter an einein Tage mns Leben. 2. Leuchtgas. Die Steinkohlen dienen in erster Reihe zur Heizung. Be¬ sonders wertvoll aber sind sie auch dadurch geworden, daß wir aus ihnen das Leuchtgas, mit dein man des Abends Zimmer und Straßen erhellt, gewinnen. Zur Herstellung dieses Gases benutzt man Öfen, in denen 6—12 m lange Ton¬ röhren liegen. Jede von ihnen kann etwa 100 kg Kohlen fassen. Nachdem man die Röhren fest verschlossen hat, wird der Ofen tüchtig geheizt. Nun entwickeln sich aus den Kohlen Dänipse und Gase. Diese werden durch Röhren, die mit Wasser gefüllt sind, in einen größeren, kühlen Raum (Kondensator) geleitet. Hier verdichten sich die Dämpfe zu Teer und Wasser. Die Gase aber werden durch Röhren weiter in eine mächtige Trommel, das Gasometer, geleitet und von hier aus weiter durch unterirdische Röhren in die Straßen und Häuser der Stadt. Die Überreste der zur Gasbereitung benutzten Steinkohlen heißen Koks. Sie geben noch ein vorzügliches Brennmaterial. 99. Das Lteinöl. 1. Vorkommen. Das Steinöl oder Petroleum wurde zuerst in Amerika in großer Menge aufgefunden. Ein Bohrloch im Staate Pennsylvanien lieferte 1859 mit Anwendung einer kleinen Pumpe täglich 1600 I, später sogar 4000 I. Überall wurde nun in der Umgegend nach Petroleum gebohrt, und bald entlockte man der Erde reiche Schätze dieses bis dahin unbekannten Minerals. Jahrelang hat