Fett als Kuhmilch. Läßt man die Milch längere Zeit stehen, so steigen die kleinen Fettkügelchen, die in derselben schweben und ihr die weiße Färbung geben, in die Höhe und können als Rahm oder Sahne abgeschöpft werden. Entrahmte Milch ist bläulichweiß und wird Magermilch genannt. Magermilch ist leichter verdaulich als Vollmilch. Bleibt die Milch 3—4 Tage stehen, so verwandelt sich der in ihr enthaltene Milchzucker in Milchsäure, wodurch das Gerinnen der Milch bewirkt wird. Geronnene Milch heisst Dick- oder Sauermilch. Das Gerinnen kann durch geringen Zusatz von doppeltkohlensaurem Natron einige Zeit verzögert werden. Gute, ungewässerte Milch hat weisse Farbe, süssen Geschmack und den eigentümlichen Milch¬ geruch. Ein Tropfen, in reines Wasser gegossen, sinkt darin unter. Die Butter. Der von der Vollmilch abgeschöpfte Rahm wird in dem Butterfass längere Zeit gerührt oder gestossen, wo¬ durch die eigentlichen Fettkügelchen sicli vom Wasser und Käse¬ stoff trennen und zu einem Butterklumpen vereinigen. Die im Fasse zurückbleibende Flüssigkeit heisst Buttermilch. Sie besteht aus Käsestoff, Milchsäure, kleinen Butterkügelchen und Wasser und hat immer noch einigen Nährwert. Gute Butter hat hohen Fettgehalt, gelblichweisse Färbung, angenehmen Geruch und siiss- lichen, nusskernartigen Geschmack. Alte Butter bildet Fettsäure und schmeckt dann ranzig. Der Käse. Aus Magermilch entstandene Dick- oder Sauer¬ milch wird in ein Sieb geschüttet, damit die sauere Molke abläuft. Im Sieb bleibt der weisse Käse, auch Quark genannt, zurück, der in vielen Gegenden zu Brot oder Quellkartoffeln mit Vorliebe gegessen wird. Mit Salz und Kümmel gemengt, wird derselbe in der Regel mit der Hand in rundliche Form gebracht und an der Luft getrocknet. Nach einiger Zeit werden die getrockneten Handkäse in ein Gefäss gesetzt, damit sie reif, d. i. weich und speckig werden. Das Reifen ist eine Zersetzung des Käsestoffes, die sich durch eigentümlichen Geruch bemerklich macht. Ueber- reifer Käse hat säuerlichen Geruch und scharfen Geschmack und ist nur schwer zu verdauen. In der Schweiz, im Algäu und in Holland bereitet man Käse aus Vollmilch. Dieser enthält also Rahm oder Fett und heisst daher auch Rahm- oder Fettkäse. Der Käse besitzt wegen seines Eiweissgehaltes bedeutenden Nährwert. Die Eier sind in rohem und gekochtem Zustande ein vor¬ zügliches Nahrungsmittel, das alle zur Bildung des Blutes nötigen Bestandteile enthält. Das Ei besteht aus Eiweiss und Dotter. Ersteres ist eine helle, schleimige Masse, die beim Kochen gerinnt. Der Dotter ist die vom Eiweiss eingeschlossene rötlichgelbe Flüssigkeit, die namentlich aus Eiweiss, nebst geringen Mengen Käsestoff, Phosphor, Eisen und Schwefel besteht und beim Kochen zu einer Kugel zusammenläuft. Eier sind in Verbindung 71