Bestandteile des Speisebreies werden durch die Darmbewegungen in den Dickdarm gedrängt und von da aus dem Körper entfernt. Pflege der Verdauungsorgane. Das Hauptorgan der Verdauung ist der Magen. Von der Beschaffenheit desselben hängt zum grossen Teil unser Wohlbefinden und unser Gesund¬ heitszustand ab. Dieses wichtige Organ bedarf darum der sorg¬ samsten Pflege. Ein gesunder, leicht und rasch verdauender Magen führt dem Blute alle die Stoffe wieder zu, welche dieses zur Bildung und Erhaltung der einzelnen Organe an den Körper abgeben muss. Ein kranker, schwerverdauender Magen dagegen ist nicht imstande, durch die Verdauung dem Blute alle die Stoffe wieder zu ersetzen, die es unausgesetzt an den Körper abgeben muss, und es entstehen Blutarmut, Bleichsucht, Ab¬ zehrung und Schwindsucht. Um die Verdauungsorgane gesund und den Magen verdauungskräftig zu erhalten, müssen die Speisen schon in der Mundhöhle gehörig zerkleinert, angefeuchtet und zur weiteren Verdauung vorbereitet werden. Dazu bedarf es vor allem wohlgepflegter und durch tägliche Reinigung und Aus¬ spülung gesund erhaltener Zähne. Verdauungsbeschwerden und sonstige Magenübel sind in vielen Fällen auf mangelhatte Zähne zurückzuführen. Die Schonung des Magens erfordert ferner Mässigkeit im Essen und Trinken. Unmässigkeit strengt die Verdauungskräfte zu sehr an, wodurch diese frühzeitig erschlaffen. Uebermässiger Genuss geistiger Getränke wirkt zerstörend auf die Verdauungskraft ein und hat Appetitlosigkeit und allmählichen Verfall des Körpers im Gefolge. Zur Schonung des Magens suche man demselben das Verdauungsgeschäft zu erleichtern durch Meidung schwer verdaulicher Speisen, lockere Kleidung, aufrechte Haltung, kräftige Atmung und zweckmässige Bewegung. Erkältungen des Magens oder des Darmkanales veranlassen Ver¬ dauungsstörungen, Darmentzündung und andere oft sehr schlimme Krankheiten. Darum ist die Warmhaltung des Unterleibes dringend anzuraten. Tierische Kleidungsstoffe. Gegen die Unbilden der Witterung, gegen Kälte und Hitze, gegen Nässe und raschen Temperaturwechsel kann man sich nur durch entsprechende Kleidung schützen. Der Hauptzweck der Kleidung ist die Er¬ haltung der zur Gesundheit nötigen Körperwärme. Darum muß sich die Kleidung nach dem Grade unserer eigenen und der äußeren Wärme richten und den klimatischen Verhältnissen an¬ passen. Die Stoffe, die uns das Tierreich zur Herstellung der Kleider liefert, sind Wolle, Seide, Pelz und Häute. Die Wolle, welche wir hauptsächlich von den Schafen erhalten, wird auf Maschinen gesponnen und in Webereien zu Tuch verarbeitet. Dieses wird mit Wasser befeuchtet und gewalkt, d. h. zwischen Walzen hindurchgezogen, damit die Wollfasern tüchtig ineinander geschoben werden. Hierauf läuft das Tuch 75 ; Schult lüiuliu