249 Regel eine stärkere Lcimlösung als für größere. Der Leim wird schnell und gleichmäßig auf die vorher durchwärmte Holzfläche gestrichen. Hierauf werden die Holzteile durch Schraubenzwingen oder durch eigene Pressen fest zusammen gespannt, so daß aller Leim, der in den Poren keinen Platz findet, an den Seiten herausgedrückt wird. Die mit der Leimlösung gesättigten Holzgewcbe pressen sich derart ineinander, daß nach dem Trocknen die einzelnen Teile fest und dauerhaft verbunden bleiben. Die Leimfnge soll ganz dünn und kaum sichtbar sein. Andernfalls sieht die Arbeit nicht nur schlecht aus, sondern hält auch weniger fest. M. Mchel. 208. Furnieren und Polieren. Das Furnieren erfolgt zunächst deshalb, um bei manchen Gegen¬ ständen ein schönes Aussehen zu erzielen. Ferner stellt sich eine furnierte Arbeit wesentlich billiger als eine massive. Dazu kommt noch, daß sich letztere leicht wirft oder sogar reißt. Das untergelegte Holz wird Blindholz genannt. Als solches wählt man gewöhnlich ein Weichholz ohne allzuharte Jahrsringe, das außerdem wenig arbeitet. Die Furniere wurden früher von der Hand mit der sog. Klobsäge geschnitten. Heutzutage werden sie in der Regel mit der Maschine hergestellt. Diese sog. Messer- furniere haben gewöhnlich eine Stärke von 0,6—2 mm. Es sind gerade die wertvollsten und schön gemaserten Hölzer, welche am dünnsten geschnitten zu werden pflegen, um dieselben möglichst auszunutzen. Nachdem die Furniere und das Blindholz vorgerichtet sind, der Leim und die Furnier¬ böcke zum Einspannen bereit stehn, kann mit dem Furnieren begonnen werden. Zu diesem Zwecke wird das Blindholz im Wärmoseu gut vor¬ gewärmt und sodann mit dem für diesen Zweck besonders zubereiteten Leim rasch und gleichmäßig überstrichen. Nun wird das Furnier aufgelegt, mit Furnierstiften leicht geheftet oder befestigt und mit den ebenfalls vorgewärmten Zulagen bedeckt. Als solche benutzt man neuerdings starke, glatte Tafeln aus Zinkblech. Um das Anhaften der Zulagen zu vermeiden, dient ein Bestreichen mit Fett oder guter Seife oder das Zwischenlegen von Zeitungs- papicr. Das Ganze wird zusammengepackt und in die Furnierböcke geschoben. Die Schrauben der letztern werden langsam angezogen, von der Mitte aus¬ gehend, damit der überflüssige Leim gut abfließen kann. Nach etwa 8 bis IO Stunden können die furnierten Stücke wieder ausgeschraubt werden. Die Politur verleiht den Gegenständen nicht nur einen schönen, dauer¬ haften Glanz, sondern sie gewährt ihnen auch einen gewissen Schutz. Nachdem die zu polierende Fläche mit einem Vcrputzhobel fertiggestellt und mit der Ziehklinge sauber abgezogm ist, wird sie mit Glaspapier sauber abgeschliffen, sodann mit Leinöl und seinem Bimsstein bestrichen und nochmals geschliffen, bis sie völlig glatt erscheint. Ist der Schleifgrund fertig gestellt, so erfolgt das Polieren. Die hierbei zur Verwendung kommende Politurflüssigkeit