271 E. J (S^*=rcr> X/' Heweröe für Bekleidung Kj/7 Schneiderzunft und Körperpflege. Baderzunft Lauterburg. Hagenau. 229. Des Schneiders Sang. Ein Schneider bin ich worden mit Lust, das sag' ich frei. Hat keinen Ruhm mein Orden, ist mir doch wohl dabei. Mag schwingen sonder Tadel der Held der Schlacht sein Schwert, bei meinem Werk die Nadel ist mir nicht minder wert. Zwar glänzt auf hoher Stelle manch stolzer Wappenschild, doch dünkt mich, Scher' und Elle sind auch ein ehrbar Bild. Vom Tisch, auf dem ich throne, schau' ich mit heiterm Mut und denk', des Kaisers Krone schafft auch kein bessres Gut. Ich selbst im kleinen Neste, ein Vogel, schlicht und recht, bin eingebaut aufs beste und keines Herr noch Knecht. Geht stürmisch, geht gelinder die Luft — ich singe froh; mein Weib und meine Kinder, -die halten's ebenso. Fürwahr, ich bin ein König in meinem Machtbereich, und alle sind mir frönig, und jeder gilt mir gleich. Den Ärmsten, Würdebloßen bring' ich zu Ehr' und Gunst, und auch der Glanz der Großen glänzt erst durch meine Kunst. Christian Schmitt. 230. Die Rohstoffe der Gewebeindustrie. Sie sind pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Zu erstem gehören Flachs, Hanf, Baumwolle und Jute, zu letztem Wolle und Seide. Hanf und Flachs liefern den Rohstoff für die Leinwand. Anbau und Fasergewinnung sind bei beiden Pflanzen ziemlich gleich. Das Rösten der ausgerauften Stengel hat den Zweck, unter dem Einfluß von Luft, Wärme und Wasser die Verbindung der Bastschicht mit der Rinde und dem holzigen Kerne zu lösen. Durch das Brechen wird der Bast von den festen Stengelteilen befreit, und durch Hecheln werden die Fasern getrennt und parallel gelegt. Hierbei werden die kurzen und unreinen, das sog. Werg, von den bessern geschieden. Letztere geben dann die Leinwand, während das Werg zu Stricken, Seilen, Packlein¬ wand u. s. w. verarbeitet wird. Die Baumwolle erhalten wir von der