341 der Hausindustrie klebt an der Schotte. Die von Kindheit an geübte Be¬ schäftigung wählt der heranwachsende Mensch häufig für sich. Selbst die bittre Not kann ihn selten bestimmen, zu einem andern Berufe überzugehn. Leider verfällt der Hausgewerbetreibende oft der Ausbeutung durch Unter¬ nehmer und Mittelpersonen. Von großem Vorteil ist es daher, wenn sich die einzelnen durch Bildung von Genossenschaften eng aneinander schließen. W. Walter. 291. Das kroßgewerbs und die Arbeitsteilung. Die Erfindung der Dampfmaschine hat eine vollständige Umgestaltung des Handwerks herbeigeführt. Aus dem Kleingewerbe wuchs das Gro߬ gewerbe hervor. Neben die Werkstatt des Handwerkers trat die Fabrik des Großindustriellen. In einer solchen Fabrik entwickelt sich ein reges Leben. Dem leitenden Fabrikanten stehn Beamte aller Art zur Seite, die als Techniker, Musterzeichner, Werkführer, Monteure u dgl. tätig sind. Kaufmännisch gebildete Leute pflegen den schriftlichen Verkehr mit den Kunden und führen die Bücher des Geschäfts. Die Arbeiter sind in mehrere Gruppen geteilt, von denen jede ihren Vorarbeiter hat. Jede Gruppe hat ihre besondern Arbeiten auszuführen; ein Arbeiter arbeitet dem andern in die Hände, und erst durch Vereinigung der einzelnen Leistungen ent¬ steht das fertige Erzeugnis. Bei der Anfertigung eines Türschlosses z. B. schneidet ein Arbeiter mit der Maschinenschere die Bleche, ein andrer preßt mit einem Druck sämtliche Löcher in das Blech für den Schlüssel, den Riegel, den Drücker, für Schrauben und Befestigungsstücke u. s. w., und zuletzt werden die einzelnen Teile zusammengesetzt. Bei der Uhren¬ fabrikation wird die Anfertigung einer Uhr in etwa 100 verschiedene Zweige zerlegt. Das ist die Teilung der Arbeit. Die Arbeitsteilung kann nur durchgeführt werden, wo eine Gesamtarbeit in eine Reihe von be¬ sondern Arbeiten zerlegt werden kann, und wo für dieselben auch besondere Personen verwendet werden können. Es erfordert mithin die Teilung der Arbeit das Zusammenwirken einer mehr oder weniger großen Anzahl von Menschen. Die Arbeitsteilung hat große Vorteile. Die fortwährende Beschäftigung mit einer und derselben Verrichtung erzeugt eine größere Fertigkeit und Geschicklichkeit der Arbeiter. Es wird Zeit erspart, die man sonst beim Übergang von einer Arbeit zur andern vergeudet. Auch wird die Ver¬ vollkommnung und Erfindung von Werkzeugen und Maschinen gefördert. Wer anhaltend in gleicher Weise und mit dem gleichen Gegenstand be¬ schäftigt ist, gelangt mehr und mehr auf neue Vorteile und entdeckt neue Beziehungen. Durch die Arbeitsteilung ist es jedem Arbeiter möglich, die¬ jenige Beschäftigung aufzusuchen, zu welcher er Neigung und Fähigkeit besitzt. Infolge der sichern Fertigkeit wird rascher und besser gearbeitet, und es werden daher auch die Arbeitserzeugnisse billiger. Durch die