368 Sporen als ein graugrünes Pulver hervorquellen. Die Ähnlichkeit der Ähre mit einem Staubkätzchen ist auffallend, nach den zugehörigen Fruchtblüten wür- den wir aber vergebens suchen. Die neuen Schachtelhalme entstehen aus dem grünlichen Staub, nicht aus Samen; in welcher Weise das geschieht, kann man nur mit Hilfe eines Mikroskops verfolgen. Wenn die Ähre verstäubt hat, ver¬ schwinden die blaßroten Sprosse. Im Mai kommen dann aus den unterirdisch kriechenden Wnrzelstöcken quirlig ver¬ zweigte, wie kleine Tännchen aussehende, grüne Sprosse hervor. Man kann sie mit den Blattbüscheln der Herbst¬ zeitlose vergleichen, die auch erst nach der Blüte erscheinen. Es gibt aber auch Schachtelhalme, bei denen beide Arten von Sprossen grün und verzweigt sind. Schachtelhalme von baumartigem Wuchs bildeten mit riesigen Farnkräutern und andern Sporenpflanzen die Wälder, aus denen die Steinkohlen entstanden sind. Von den Farnpflanzen. Unser größter Farn ist der Adlerfarn. Er ist ein Bewohner der Wälder und Waldschläge und überzieht be¬ sonders auf Granit und Sandboden weite Strecken. Da er einen unter dem Boden kriechenden Wttrzelstock besitzt, kommen die großen bis 114 Meter hohen, mehrfach gefiederten Blätter nicht in Büschen, sondern einzeln Der Wurmfarn. dcs Adlerfarns. Die Mauerraute. aus deut Boden. Der in der Erde steckende Teil des Blattstiels ist schwarz. Alt die- ser Stelle muß man ihn mit einem scharfen Schnitt schief durchschneiden, um den schönen Doppeladler aus der Schnittfläche zu sehen, nach den: der Farn seinen Namen hat. Die Zeichnung rührt von den Fasern her, die den Stengel durch¬ ziehen und sich durch ihre Färbung gegen die Umgebung auffallend abheben; in den oberen Teilen des Blattstiels ist der Adler lange nicht so deutlich zu sehen.