41 sich auf der Grotenburg bei Detmold das sogenannte „Hermannsdenkmal". Auf dem Schwert steht die Inschrift: „Deutsche Einigkeit meine Stärke! Meine Stärke Deutschlands Macht!" 5. Der römische Grenzwall. In den Kriegen gegen die Deutschen suchten die Römer ihre Grenzen am Rhein und an der Donau durch Festungswerke zu sichern und zu schützen. Die Grundlage dieser Befesti¬ gungswerke bildeten die festen Plätze bei Mainz, bei Köln und an der Lippe, die unter dem Kaiser Augnstus angelegt wurden. Spatere römische Kaiser setzten das Werk fort, und im zweiten Jahrhundert n. Chr. war die Donauwehr vollendet. Sie begann bei Kelheim, oberhalb der Mündung der Altmühl, und lief dann über Lorch zum Hohenstaufen. Der Rhein¬ wall war 370 irrn lang und führte vom Hohenstaufen über Pfahlbronn, Murrhardt, Öhringen und Jagsthausen an den Main, über den Taunus und dann den Rhein hinab zur Lahn. Er bestand aus einem 4 m hohen Erdwall, der ans der äußeren Seite durch eingerammte Pfähle gestützt und von einem 3 m tiefen und 6 in breiten Graben begleitet war. Immer 500 Schritte voneinander entfernt standen Wachthäuschen; in größeren Entfernungen waren Schanzen und Lager durch eine Heerstraße ver¬ bunden. Welche Bedeutung hatte der Grenzwall? Er sollte eine Schutz¬ wehr gegen die Angriffe der Germanen sein, indem der Rheinwall die Grenzen Galliens und der Donauwall die Alpenstraßen nach Italien sicherte. Die Deutschen wurden durch den Grenzwall in ihrer Wanderlust und in ihrer Ausbreitung nach Süden und Westen gehindert, und auf diese Weise mußte das umherschweifende Nomadenvolk zum seßhaften, ackerbau¬ treibenden Volke werden. Die Germanenstümme, die innerhalb des Grenz¬ walles wohnten, zeigten in den folgenden Jahrhunderten wenig Lust, ihre Wohnsitze zu verlassen. Die Bewohner des „Zehntlandes" führten ein ruhiges Leben und nahmen die Bildung und Kultur der Römer an. Wer den Grenzwall überschreiten wollte, mußte Zoll bezahlen und die Waffen zu Hause lassen. Die Germanen taten dies ungern; allein immer lockte sie das Neue und Fremde. So war die fortwährende Verbindung mit den gebildeten Römern hergestellt. Im Zehntland entstanden trefflich angelegte Straßen; die Landwirtschaft mit Garten-, Obst- und Weinbau machte große Fortschritte, Handel und Gewerbe blühten. Zu den Römerstädten innerhalb des Zehntlandes gehörten Rottenburg, Rottweil, Öhringen und Aalen. 3. Die Völkerwanderung (375—568); Alarich und Attila. 1. Zustände beim Beginn der Völkerwanderung. Die Völkerwanderung ist die Zeit, in der innerhalb des römischen Weltreiches die germanischen Bölkerstämme neue Reiche bildeten und das Römerreich auflösten. Der