191 bestehen aus je 2 Schalen, die durch Nähte verbunden sind und bei der Reife auf¬ springen. Die Schalen sind Schutzhüllen für die Samen. Mit der Hülse hat die Schote äußerlich große Ähnlichkeit. Der Unterschied tritt aber sofort hervor, wenn man die Schote öffnet. Sie ist nämlich durch eine Scheidewand getrennt, woran zu beiden Seiten die Samen sitzen. (S. 181.) Diese Scheidewand fehlt der Erbsenfrucht. Bei der Reife dreht sie sich schraubenartig, springt auf und schleudert die Samen fort. 3. Erbsenwickler. In der Erbsenhülse finden wir zuweilen kleine „Maden". Sie rühren von einem Schmetterlinge, dem Erbsenwickler, her. Im Mai legt dieser seine Eier an die Blüten oder in die ganz jungen Hülsen, und wenn die Raupen auskriechen, so sind sie gleich in der Hülse gefangen. Dort leiden sie aber durchaus keine Not; denn die zuckersüßen Samen dienen ihnen zur Nahrung. Zur Zeit der Reife verlassen sie die Hülse, kriechen in die Erde und wickeln sich in ein Gespinst. Im nächsten Frühjahre kommt daraus der brauue Schmetterling hervor. (Nicht selten stammen die Maden auch vom Erbsenkäfer her.) 37. Ein verkannter Freund unsrer Gemüsegärten: die graue Kröte. 1. Als Gartenhüter. Die häßliche Kröte ist ein treuer Wächter und Reiniger unsrer Gemüsegärten. Viele Menschen freilich wissen das nicht und verabscheuen die Kröte, weil sie so häßlich ist. Einige meinen auch gar, sie sei giftig, und töten das arme Geschöpf, wo sie nur können. Aber mit Unrecht, denn die Kröte ist nicht giftig. Sie schafft uns im Gegenteil im Garten großen Nutzen, indem sie den Salat und Kohl von Schnecken, Raupen, Käfern u. f. w. reinigt. Die Saat¬ schnecke tritt mitunter in solcher Menge auf, daß sie das junge Gemüse auf den Beeten vollständig vernichtet. Die Raupe des Kohlweißlings (S. 211) frißt oft sämtliche Kohlpflanzen kahl. Die Erdflöhe zernagen die jungen Keimblätter. Alle diese Gemüsefeinde aber dienen der Kröte als Nahrung. Sie wird von fortwähren¬ dem Heißhunger geplagt und vertilgt eine unglaubliche Menge Schnecken und In¬ sekten. Deshalb ist sie im Garten ebenso nützlich wie die Singvögel. Mancher Gärtner weiß das auch zu schätzen. Er setzt deshalb Kröten in größerer Anzahl in seinen Gemüsegarten. In England und Belgien treibt man mit den Kröten sogar lebhaften Handel für Gartenbesitzer und hegt und pflegt sie zum Schutze der Gartenbeete förmlich wie Haustiere. 2. Ihr Aussehen. Die Kröte erinnert in Farbe und Gestalt an den braunen Grassrosch. Ihr Körper ist mit vielen Warzen (Drüsen) besetzt, aus denen sich ein schleinnger Saft absondert. Dieser Schleim bildet ein Schutzmittel für die Kröte: sie wird deshalb außer von Schlangen von keinem Tiere gefressen. 3. Auf der Jagd. Die Kröte ist ein Nachttier. Am Tage wohnt sie in Schlupfwinkeln, unter Baumwurzeln, in Höhlen u. s. w. Darin verkehrt sie wie der Fuchs in seinem Bau. Erst nach Sonnenuntergang geht sie auf die Jagd. Fast immer kriecht sie, selten nur springt sie. Ihre Sprünge sind auch lange nicht so groß als die des Frosches, da ihre Hinterbeine nur wenig länger sind als die Vorderbeine. Oft sitzt sie stundenlang da, ohne sich zu rühren. Hat sie aber eine Beute erblickt, dann kommt Leben in die Jägerin. Hastig eilt sie darauf zu, hält plötzlich „wie ein Hühnerhund im Laufe au und faßt die Beute scharf ins Auge". Dann klappt sie die Zunge wie der Frosch hervor, und im Nu ist die Beute gefangen. VI. Aas Aetd im Juni. Frisches, wogendes Grün deckt die Flächen weit und breit. Der Winterroggen, der schon im Herbste gesät wurde, schießt bereits Ähren, und der Winterweizen