Die Balkan-Halbinsel. 175 bufen), der durch den stellenweis nur zwei Meilen breiten Isthmus von Korinth von dem Meerbusen von Lepanto getrennt ist, den kleineren Meer¬ busen von Zeitun (den malischen Meerbusen), gegenüber der Nordwest¬ ecke der Insel Negroponte (Euböa), nördlich von ihm den Meerbusen von Volo (den pagasäischen Busen), dann in der N.W.-Ecke, wo die eigent¬ liche Halbinselbildung beginnt, den Meerbusen von Saloniki (den ther¬ mischen Meerbusen) und endlich von diesem östlich den Meerbusen von Orphani oder Kontessa (den strymonischen Meerbusen). Von diesem Busen aus zieht sich die Küste 27 Meilen weit östlich (um den kleineren Meerbusen von Enos herum) bis zu dem tiefen Meerbusen von Saros (Melas). Die Halbinsel nähert sich nun sehr bedeutend der asiatischen Küste, von der sie durch die Str. der Dardanellen (Hellespont), das Marmara-Meer (die Propontis) und durch die Str. von Konstan¬ tinopel (den thrazischen Bosporus) getrennt ist, die in das schwarze Meer (den Pontus euxinus) hineinführt. Dieses bespült nordwestlich die Küste bis zum Busen von Burgas, über welchem nördlich Ausläufer des Balkan mit dem Kap Emineh in das Meer treten. Die Küste zieht sich von da ab nördlich bis zur Mündung der Donau. ck. Zwischen den Meerbusen von Nauplia und Egina streckt sich die Halbinsel Argolis, nördlich vom Meerbusen von Egina die Halbinsel Attika mit dem Kap Kolonna (Summn), zwischen den Meerbusen von Saloniki und Kontessa die dreigezackte Halbinsel Chaleidice und zwischen dem Meerbusen von Saros und der Str. der Dardanellen die schmale Halbinsel Gallipoli (der thrazische Chersones) in das Meer. e. Eine reiche Fülle von Inseln umgiebt diese Seite der Halbinsel. Dem südlichen Theile derselben sind die Cycladen, der Halbinsel Ar¬ golis die Inseln Hydra und Spezzia vorgelagert. Nordöstlich vor der Halbinsel Attika liegt die Insel Negroponte (Euböa), durch den Kanal von Egribo (Euripus) von ihr getrennt. Dem nördlichen Theile der Küste näher oder ferner liegen mehrere derSporaden, besonders Th aso, Samothrctke, Jmbro und Stalimene (Lemnos). 2. Die Gebirge der Halbinsel, welche zwei Hauptrichtungen, die eine von N.W. nach S.O. und die andere von W. nach O. verfolgen, bilden die Wasserscheide zwischen dem adriatisch-jonischen und dem ägäisch-schwarzen Meere einerseits und dem ägäischen Meere und der Donau andrerseits. Der Mittel¬ punkt dieser Gebirge ist der Tschar-Dagh (Skardus), die höchste Erhebung der Halbinsel, gegen 2923 "h der nach allen Seiten hin Steilabfall hat. Von ihm aus streichen nach N.W. hin in der Richtung des Apennins und der West¬ küste der Halbinsel in mehreren parallelen Ketten die dalmatischen oder dina rischen Alpen bis zum Anschluß an die südöstlichen Ausläufer der Alpen. Nach S. zieht von ihm etwa aus der Gegend der Stadt Perserin der Bora-Dagh bis zu dem Gebirgsknoten von Mezzowo (400 n. Br., 39° L.). Vom Skardus nach O. zieht der Skomius oder Orbelus. Dieser spaltet sich da, wo der Jsker, die Maritza und der kleine Karasu oder Nestus entspringen, in zwei Gebirgszweige. Der eine, der Hämus oder Balkan, trennt das Tiefland der Donau von der Ebene der Ma¬ ritza und streckt sich nach O. mit dem Kap Emineh in das schwarze Meer. Der andere, der Despoto-Dagh (Rhodope-Gebirge), trennt in südöst¬