2 erreichen niemals das Meer, sondern verlieren sich im Sande. Der einzige bedeutende Strom ist der Murray (mörreh). b. Da fast durch die Mitte Australiens der südl. Wendekreis zieht, gehört der nördl. Teil dieses Erdteils der heißen Zone an, in welcher eine trockene und eine nasse Jahreszeit wechseln; der Süden dagegen liegt in der gemäßigten Zone und hat deshalb vier Jahreszeiten, sowie ein für Europäer sehr zuträgliches Klima. Der Pflanzenwuchs weist verschiedene Eigentümlichkeiten auf. Die Blätter vieler Bäume sind lederartig, steif und senkrecht gestellt, so daß sie nur wenig Schatten geben. Manche Bäume haben gar keine Blätter, sondern nur schachtelhalmartige Zweige. Ebenso eigentümlich ist auch die Tierwelt, deren hauptsächlichste Vertreter der nicht bellende australische Hund (Dingo), das Känguruh, das Schnabeltier, der Emu oder neuholländische Strauß und der schwarze Schwan sind. Durch die Ein— führung unserer Kulturpflanzen, Haustiere und Singvögel nahm der Acker— bau einen raschen Aufschwung. Die Schaf- und Rinderzucht ist bereits auf eine so hohe Stufe gebracht, daß Wolle, Fleisch, Häute und Butter in Menge nach Europa ausgeführt werden. Die Urbewohner heißen Australneger oder Papua. Sie sind von mittlerer Größe, haben einen häßlichen, dicken Kopf, dunkelbraune Haut und auffallend dünne Arme und Beine. Sie stehen auf der niedersten Stufe der Menschheit und lassen sich nur schwer zur Arbeit bewegen. Viele von ihnen sind Menschenfresser (Kannibalen). Eingewandert sind besonders Engländer, Deutsche und Chinesen; letztere arbeiten hauptsächlich in den Bergwerken. Soweit das Festland kolonisiert ist, gehört es den Engländern. Die sechs wichtigsten Kolonien bilden den Australischen Bund. cEStadte. Melbourne (mellbörn, 515), an der Südküste, ist die Haupt- und Universitätsstadt der Kolonie Viktoria. In der Nähe der Handelsstadt Adelarde (160), wohnen viele deutsche Kolonisten. Sydney Gidne, 530), an der Ostküste, ist die bedeutendste Handels— stadt Australiens. Von Bremen nach Sydney braucht ein Dampfer 55 Tage. 124. Die australischen Inseln. Die australischen Inseln sind meistens von Korallen gebildet, oft auch vulkanischen Ursprungs. Sie zeichnen sich durch den üppigsten Pflanzen- wuchs aus; Kokospalmen, Brotfruchtbäume und Bananen gedeihen nirgends schöner als hier. Die dem Festlande am nächsten liegenden Inseln sind von Papuabölkern, die übrigen von Malayen bewohnt. Letztere haben einen schönen Wuchs, regelmäßige Gesichtszüge und gute Geistesanlagen. a. Dem Festlande am nächsten liegen drei große Inseln: gegen N. Neuguinea, gegen S. Tasmanien, gegen S. O. Neuseeland. 1. Neuguinea ist nächst Grönlaänd die größte Insel der Erde. (S 12 Deutschl) Den nordöstlichen Teil derselben bildet die deutsche Kolonie Kaiser Wilhelm-Land. Diese Besitzung ist halb so groß wie das Königreich Preußen und zählt etwa 100000 Einwohner. Die Küste, hinter