Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. c) Istliche Gruppe. I. Das Sächsische Bergland. I. Lage und Teile. Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge und Thüringer Lande östlich bis zu den Sudeten. Der Kern des Berglandes ist das Erzgebirge. Zwischen diesem und dem Fichtel— gebirge befindet sich das niedrige Massengebirge des Elstergebirges, während sich östlich die Gebirgsschwelle in dem zerklüfteten Elbsandsteingebirge und dem Lausitzer Gebirge bis zu den Sudeten fortsetzt. 2. Bodenform und Bewässerung. Die höchsten Erhebungen des Berglandes sind im 8. auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Hier verläuft auch — und zwar auf böhmischer Seite — der Kamm des Erzgebirges, das in dem Keilberge gipfelt. Wie fällt das Gebirge nach 8., wie nach N. ab? Die Oberfläche im N. ist wellig gestaltet und oft von tief eingeschnittenen Flußtälern durchfurcht. Im Gebiete der n. Ab— dachung birgt das Bergland im Innern der Erde die großen sächsischen Kohlenlager, die die sächsische Industrie bedingen. Das Erzgebirge ent— hält in seinem Innern auch mancherlei Metallschätze, von dem ehemaligen Reichtum an Silbererzen erhielt es den Namen. Wie heißen die 3 Flüsse des N.-Abhanges? Richtung, Mündung? Das Elbsandsteingebirge wird von der Elbe in einem wild zerklüfteten Quertale durchbrochen. Es steht an Höhe und Ausdehnung dem Erzgebirge nach, übertrifft es aber in seinen landschaftlichen Reizen. Es bildet mit seinen turm- und wandartig aufsteigenden Sandsteinklippen, die grau und kahl aus dem dichten Laubgrün hervorragen, mit seinen kühlen Felsschluchten und merkwürdigen Felsen (Prebischtor, Kuhstall) die „Sächsische Schweiz“, die ihrer Schönheit wegen alljährlich von vielen Fremden besucht wird. — Das Gebirge liefert die für Bauzwecke wichtigen, hellen Quadersandsteine. — Das Lausitzer Gebirge, landschaftlich der Sächsischen Schweiz in vielen Beziehungen ähnlich, erstreckt sich tief nach Böhmen hinein. Den Nordrand des Sächsischen Berglandes umsäumt das von Hügeln und Ebenen durchsetzte sächsische Flachland. 3. Klima und Fruchtbarkeit. Das mildeste Klima herrscht im Elb— tal, besonders in der Dresdener Elbtalweitung. Hier gedeihen Reben an den sonnigen Höhen, und herrliches Obst und Gemüse in den wohlgepflegten Gärten. Im sächsischen Flach- und Hügelland ist ebenfalls mildes Klima, 1. der Elbe große Fruͤchtbarkeit, so daß der Boden reiche Getreideernten liefert. In den östlichen Gebieten ist viel unfruchtbarer Sandboden anzutreffen. — Die höheren Teile des Erzgebirges bilden in ihrem rauhen Klima einen schroffen Gegensatz zu den Gegenden des Elbtales. Doch bis zu den höchsten Ortschaften des dichtbevölkerten Gebirges werden Sommerroggen, Hafer und Kartoffeln angebaut. 4. Die Bewohner sind bis auf einen kleinen Rest von Wenden (in der Lausitz) Deutsche, und zwar obersächsischen Stammes, und mit geringen Ausnahmen evangelisch. Das ganze Gebiet ist sehr dicht bevölkert. Das Sächsische Bergland ist überwiegend Industrie— land. Der Hauptsitz der Großindustrie ist das Gebiet des Kohlenbeckens auf dem Nordabhange des Erzgebirges. Baumwollen- und Wollenverarbeitung und Maschinenbau find die wichtigsten der zahlreichen Industriezweige. In 26