E Außereuropäische Erdteile. s. Die australiscehen Inseln und die Neuseelandgruppe. Lage? Warum heißen sie auch Melanesien? In welche beiden Gruppen zerfallen sie? Melanesien, der Rest eines zerbrochenen Faltengebirges, bildete ursprünglich wahrscheinlich eine Außenkette Australiens, die von Neuseeland bis zu den Molukken reichte. Es gliedert sich in einen inneren Ast, der Neuguinea und Neukaledonien umfaßt (welches Meeresbecken trennt beide?), und einen äußeren, am meisten zerstückelten Ast. Welche Inselgruppen ge— hören diesem an? Einbrüche, Hebungen und Senkungen des Bodens, vul— kanische Erscheinungen und Korallenbauten bestimmen den Bau von Meer und Land und den landschaftlichen Gesamteindruck. Die Neuseeland— gruppe, wenig erforscht, stellt jedenfalls Reste einer zerbrochenen Festlands— masse dar, die vielleicht ehemals mit Australien zusammenhing. In der feuchtwarmen Treibhausluft Melanesiens gedeihen die Pflanzen vortrefflich. Dichter Wald überzieht Berg und Tal. Brotfruchtbaum und Kokospalme gewähren den Bewohnern der tropischen Inseln leichten Unterhalt. Die Melanesier oder Papua sind groß, das Haar ist kraus; auf entlegenen Inseln herrscht noch Menschenfresserei. Welche europäischen Kolonialmächte haben sich in den Besitz der Inseln geteilt? Neuguinea ist nach Grönland die größte Insel der Erde, größer als Skandinavien. Wegen der dichten Wälder ist es im Innern noch wenig bekannt. Die deutschen Besitzungen im Gebiete der Papuainseln stammen aus den Jahren 1884 und 1885. Es gehören dazu Kaiser-Wilhelms— Land auf Neuguineg und der Bismarck-Archipel, dessen Verwaltungs— bezirk auch die deutschen Salomoninseln Bougainville und Buka umfaßt. Neuseeland erinnert nach Größe und Gestalt an Italien. Ein alpenhohes, vergletschertes Gebirge durchzieht die Südinsel der Länge nach. Dieses scheidet bei dem herrschenden Westwinde eine sehr nasse W.-Seite von einer breiteren, zur Schafzucht wohlgeeigneten, trockneren O.-Seite. Die erdbebenreiche Nordinsel ist ein Schauplatz regster vulkanischer Tätigkeit und demgemäß reich an Vulkanen, Geisern und heißen Quellen. Infolge des gleichmäßigen Seeklimas überzieht ein Kleid von immer— grünen Bäumen und Sträuchern das Land; im Wachstum der Pflanzen tritt kaum im Winter ein Stillstand ein. Die Kaurifichte liefert ihr wertvolles, gesuchtes Harz, der neuseeländische Flachs seine seiden— glänzenden, festen Fasern. Die Bedeutung Neuseelands auf dem Weltmarkte wird bestimmt durch die Ausfuhr von Schafwolle und gefrorenem Fleische. 4. Polynesien mit Mikronesien (reichlich 50000 qkm, 0,5 Mill. E.) umfaßt die zahlreichen kleineren Inseln in der Südseeen. und ö. von Mela— nesien. Mikronesien, n. vom 10. n. Breitenkreis und w. vom 180. Meridian gelegen, nimmt gegenüber dem übrigen Polynesien eine gewisse Sonderstellung 98