249 Deutschland. Die mittlere Niederschlagshöhe beträgt in Deutschland 710 mun, im Deutschen Tieflande weniger, in Süddeutschland mehr. In Norddeutschland hat der O. die geringste Niederschlagsmenge in Deutschland überhaupt (400 bis 550 mm). Die Nordseeküste gehört einer viel niederschlagsreicheren Stufe an. Die meisten Niederschläge besitzen die höchsten Gebirge. Ziemlich 2000 mm besitzt Wildenstein in den Vogesen. — Uber die Jahreszeiten sind die Nieder— schläge in Deutschland gleichmäßig verteilt mit einem Maximum im Sommer (Juni und Juli). An der Meeresküste verschiebt sich dieses Maximum auf August und September, weil da die vom Meere kommenden Winde schon auf erkaltetes Land stoßen und ihre Feuchtigkeit abgeben. Andererseits findet man die geringste Menge von Niederschlägen im Winter (Januar und Februar). An der Küste liegt das Minimum im April; denn die kühleren Winde vom Meere treffen da auf ein in seiner Erwärmung schon weiter vorgeschrittenes Land. — Die Art der Niederschlagsverteilung ist günstig. Überschwemmungen sind in unserem Lande eine seltene Erscheinung; sie treten höchstens bei plötzlichen Schneeschmelzen oder infolge sogenannter Wolkenbrüche auf. „Ein deutscher Regentag hat, verglichen mit einem des tropischen oder ozeanischen Klimas, etwas Abgeschwächtes. Schon die endlosen, einförmigen Landregen der Alpen sind in Mittel- und Ostdeutschland seltene Erscheinungen.“ Der augenscheinliche Ausdruck für die Reichlichkeit und Gleichmäßigkeit der Nieder— schläge ist das saftige Grün unserer Wiesen und Wälder, der Reichtum an Quellen und Bächen. Das Niederschlagsmaximum im Sommer kommt dem gesteigerten Wasserquantum zugute, das das Pflanzenleben zur Zeit seines ftärksiten Wachstums (besonders zur Zeit der Körnerbildung) nötig hat. Feuchtigkeitsmangel wird in dieser Zeit ebensowenig vertragen wie Wasserüber— schuß in der Erntezeit oder Mangel an Schnee, der sonst im Winter die Saaten vor dem Erfrieren schützt. Diese drei Erscheinungen aber, die in Deutschland die Hauptursachen für unfruchtbare Jahre bilden, sind Abnormi— täten der gewöhnlichen Niederschlagsverhältnisse unseres Landes. 3. Die Hauptwettertypen Deutschlands (Nach van Bebber.). Hoch⸗ VDe- Herrsch. Haupt— Typus druck- pressions- Wind- sächliches Charakteristik gebiet gebiet richtung Auftreten Britische Inseln u. Ost⸗ Typus für den Sommer, deren NW. Sommer der deshalb meist kühl und Nachbar— eurdpa. verregnet ist. schaft. Schwache Luftbewegungen, Zentral⸗ Sehr wenig Niederschläge. Im In Sommer sonnig us trocken, europa, ver⸗ Sommer zu Dürreperioden sich stei— größerer gernd. Im Herbst und besonders Gntee nderlich. u. Frühe Winner Nebelbelng; : Spätfrühjahr und Frühherbst Deutsh rnung böufig herbst. Hasrohe mit dieseilbung, land. windstill. besonders beim UÜbergang von Typus Lin II. VD