279 — Selbst der schlaue Fuchs mutz seinen Balg hergeben. Das Fell des einheimischen Fuchses ist bei uns nicht besonders gesucht, wohl aber in Rußland und in der Türkei. Aus Nordamerika kommen jährlich viele Tausend Felle des Graufuchses. Die Felle der Kreuzfüchse, die eine gelbbräunliche Farbe haben und auf dem Rücken mehr oder- weniger scharf mit einem dunklen Kreuze gezeichnet sind, gelten 30 bis 150 Mark. Ebenfalls sehr teuer sind die Felle der Polarfüchse; das Winterfell des Blaufuchses gilt 100 bis 200 Mark, das Sommerfell 15bis20Mark; für das Winterfell des Weißfuchses werden 15 bis 25 Mark und für das Sommerfell 3 bis 4 Mark bezahlt. Alaska liefert jährlich etwa 4000 Blaufuchs- und ebensoviele Weitzfuchsfelle, die Länder an der Hudsonbai schicken 10000 bis 12000 Weißfuchs- und 200 Blaufuchsfelle. Am höchsten stehen aber die unter dem Namen Schwarzfüchse bekannten besten Silberfüchse im Preise: sie gelten 500 bis 1000 Mark und manchmal noch mehr. Ein sehr wertvolles Pelzwerk liefert der früher schon in Deutsch¬ land einheimische Luchs. Der weiche, dichte Pelz verlängert sich im Gesicht zu einem Bart, welcher in zwei Spitzen zu beiden Seiten herab¬ hängt und im Verein mit den Ohrbüscheln dem Luchsgesicht ein ganz eigentümliches Gepräge gibt. Außerordentlich schöne und gesuchte Pelze liefern uns die marder- artigen Raubtiere. Der Pelz des Edelmarders ist oben dunkelbraun, an der Schnauze fahl, an der Stirne und den Wangen lichtbraun, an den Körperseiten und dem Bauche gelblich, an den Beinen schwarz¬ braun und am Schwänze dunkelbraun. Am besten kennt man den Edelmarder daran, daß die Kehle und der Ilnterhals schön dottergelb gefärbt sind. Die dichte, weiche, glänzende Behaarung besteht aus ziemlich langen, steifen Grannenhaaren und kurzem, feinem Wollhaar, das an der Vorderseite des Körpers weißgrau, hinten und an den Seiten gelblich gefärbt ist. Im Winter ist, wie dies ja häufig vor¬ kommt, die allgemeine Färbung dunkler als im Sommer. Das Vater¬ land des Edelmarders erstreckt sich über alle bewaldeten Gegenden der nördlichen Teile der Welt. Der Steinmarder, der sich vom Edelmarder durch etwas ge¬ ringere Größe, niedrigere Beine, gestreckteren Kopf und eine weiße Kehle unterscheidet, hat gleichfalls einen guten, graubraunen Pelz, zwischen dessen kurzem Oberhaar das einfarbig weißliche Wollhaar durchschimmert. Er findet sich fast in allen Ländern, wo der Edel¬ marder vorkommt, ist aber häufiger als dieser und nähert sich mehr den Wohnungen der Menschen. An unsere deutschen Marder schließt sich als naher Verwandter der hochberühmte Z obel an. Von unserem Edelmarder unterscheidet er sich durch die großen Ohren, die langen, starken Beine und die großen Füße. Das glänzende, seidenweiche Fell ist um so schöner und wert¬