47. Tie Fischerei und Teichwirtschaft und die künstliche Fischzucht. Seit etwa t?0 Jahren wird der Fischerei wieder größere Sorg¬ falt zugeivendet, weit die Süßwasserfische sehr knapp wurden, die Menschen auch in der Fleischkost Abwechslung haben wollen und weit wanche sogar zur Erhaltung des Wohlbefindens auch der Fischtost bedürfen. Früher lieferten die Ströme, Flüsse und Bäche reichliche Fische. Seit aber an denselben so viele Fabriken errichtet wurden, die oft das Wasser verunreinigen, hat die Fischerei in denselben sehr gelitten: es gibt sogar viele Bachstrecken, in denen überhaupt Fische nicht mehr leben können. Wo aber noch reines, gesundes Wasser fließt und Fische gedeihen, wird denselben, weil sie einen hohen Preis haben, sehr nachgestellt, sodaß sie nicht so schnell heranwachsen können, wie sie weggefangen werden. sieben den fließenden Gewässern liefern uns auch noch zahlreiche Landseen größere Mengen-Fische, wenn auch teilweise aus verschie¬ denen Gründen nicht mehr soviel als früher. Die Fischerei in den Strömen, Flüssen, Bächen und den Land seen nennen wir: „wilde Fischerei", und zwar deshalb, weil wir das Wachstum und die Vermehrung der Fische in diesen Geivässern zu sehr der Natur und dem Zufall überlassen müssen. Auch hängt das Fangergebnis vielfach von Wind und Wetter und Zufall und auch von der verschiedenen Geschicklichkeit der Fischer ab. Im Gegensatz zu der wilder: Fischerei nennen wir die Fischerei in Teichen und die künstliche Fischzucht „geregelte Teichwirtschaft", weil wir in den Teichen ganz genau regulieren können, welche und wieviel Fische wir züchten wollen, und wie groß dieselben werden sollen, und weil wir sie anet) jederzeit fangen können, wem: mir das Wasser aus den Teichen ablassen. Zu ihrem richtigen Betriebe gehören ebensoviel wichtige Kenntnisse, wie zum landwirtschaftlichen Betriebe. Wer eine größere Teichwirtschaft mit vollern Erfolge betreiben ivill, muß sich neben der Schulung eines tüchtiger: Landwirts und Kauf-