68 wird der Versuch von einem Schüler wiederholt. Nachher folgt das Gesetz und die Anwendung desselben im Praktischen Leben, d. h. der Schüler sucht ähnliche Erscheinungen aus dem häuslichen, landwirtschaftlichen und gewerblichen Leben. Ein Beispiel: Der Hebel ist zu behandeln. Ein Hebelmodell wird den Kindern vorgeführt. Der Lehrer macht die Teile auseinander. Ein Schüler setzt sie wieder zusammen. Die Teile werden benannt. Drehungspunkt, Hebelarme — gleichlang — Hebelarm der Last, der Kraft. Gewichte. Der.Lehrer hängt die Last, dann die Kraft. Ein Schüler wiederholt, ein anderer spricht zusammenhängend. Versuch mit zwei Gewichten. Ein Schüler wiederholt,dann macht ein anderer Schüler den Versuch mit drei, vier Gewichten usw. Dann folgt noch eine Faustskizze an die Tafel, entweder durch den Lehrer oder durch einen Schüler. Besprechung, dann Gesetz. Nun folgt die Anwendung im Leben. Krämerwage, Joch um Wasser zu tragen, Wage am Wagen. Der Schüler muß immer angeben, wo der Drehungspunkt, der Angriffspunkt der Kraft, der Last usw. ist. Diese genannten Sachen werden miteinander verglichen. Das Vergleichen spielt eine sehr wichtige Rolle in allen Unterrichtsfächern. Ähnlich wird verfahren beim zweiarmig ungleicharmigen Hebel. — Anwendung: Pumpenschwengel, Schaukel (Balken), Wage am Wagen (für starkes und schwaches Pferd, Nagel ver¬ schieben, Vorteile), Zange, Schere usw. Vorteile! Ist das Lot behandelt, so lasse ich die Kinder prüfen, ob die Tür senkrecht ist, Fenster, Pfahl im Hofe usw. — So auch bei der Setzwage! usw. Apparate lasse ich in der Schule nicht anfertigen. Wir wollen doch keine Hobler, Feiler heranbilden, wir auf dem Lande haben auch keine Zeit dazu. Man überlasse die Anfertigung von einzelnen Sachen dem Hausfleiß: Lot, Setzwage, Wetterhäus¬ chen, Krämerwage usw. Wir sollen die Kinder anleiten zum Sammeln von Sachen, wie Lampenfüße, Stanniol, Blei, Nägel, Wichsschachteln, Aspiringläser, Brettchen usw., welche in der Haushaltung wertlos sind. Aus diesen Sachen können wir die