Teutschland. 207 biitien, Fez und Marocco wurden von auswandernden kräftigen arabischen Stammen besetzt und von deren Anfüh¬ rern regiert. — Unter den türkischen Horden, die in den Landern des Khalifats neue Reiche stifteten, ward die starke Horde der Seld schulen, nach ihrem Anführer Seld- fchuk so genannt, seit 1037 hauptsächlich dem Khalisate nachtheilig. Das Reich dieses Nomadenvolkes umschloß Persien und ganz Mittelasien, bedrohte zu wiederhohlten- malen den byzantinischen Staat, und ward erst späterhin (1195) von den Chowaresmiern zerstört. 326. T e u t s ch l a n d. K o n r a d 2. Wahrend das byzantinische Reich unter innern Zerrüt¬ tungen und äußern Angriffen immer tiefer sank, und das Khalifat bereits im dritten Jahrhunderte nach seiner Stif¬ tung seine Kraft verloren hatte, und wahrend im übrigen Europa vie neugestifteten Reiche und die eingewanderten Völker nur langsam an ihren neuen Verfassungen bildeten, kündigte sich Teutsch land mit einer Selbstständigkeit und Kraft an, welche dasselbe zur ersten politischen Macht des Mittelalters erhoben. Nach dem Tode Heinrichs 2 von Bayern führte die Wahl der Teutschen den fränkischen Herzog Kon rad (1024) aus den Thron. Vier teutsche Könige, salischen Ge¬ schlechts, Konrad 2, Heinrich der dritte, vierte und fünfte folgten unmittelbar aufeinander. Ein Zug von Charakterfestigkeit und männlichem Sinne geht durch die Regierung der ersten beiden Fürsten. Eben war Teutsch¬ land in dieser Zeit mit seiner innern Gestaltung und mit der Entwickelung eines kräftigern Volkslebens beschäftigt, als Hildebrands kühner Geist in Heinrichs 4 Zeitalter einen neuen Gahrungsstoff in die Mitte von Teutschland warf, worauf die ganze äußere und innere Form der teutschen Sraatsverfassung durch die Trennung der geistlichen Macht von der weltlichen sich veränderte.