Rom. 423 Erbitterung seiner Gegner nicht; man drang auf seine Ver- urtheilung. Da vertheidigte ihn der Vater der berühmten Gracchen, Titus S e m p r o n i u s Gracchus. — Nun richtete der gegen die Scipionen aufgeregte Partheigeist seine Angriffe gegen den Bruder des Afrikaners, gegen den Lucius Scipio (Asiaticus), den Besieger Syriens, der zuerst die römischen Legionen in Asien zum Siege geführt hatte. Er ward der Veruntreuung öffentlicher Gelder be¬ schuldigt, zu einer großen Geldstrafe und zum Gefängnisse verurtheilt. Die Freunde des Helden brachten die Summe auf, und Gracchus rettete ihn von der Verhaftung. —• Alle diese einzelnen Vorschritte des Partheigeistes waren das Vorspiel der großen innern Kampfe, welche in der Folge die edelsten Familien Roms zerrütteten, die blutigsten Bürgerkriege herbeiführten, und zuletzt auf einem mit Blute gedüngten Boden die Alleinherrschaft des schlauen Octavian begründeten. 160. * M a c e d o n i e n wird römische P r o v i n z. Wahrend der Kampf der Römer mit den noch unbe¬ siegten Völkerschaften in Spanien und Ligurien fort¬ dauerte , und Empörungen in Istrien, S a r d i n i e n und Korsika nur unter bedeutenden Anstrengungen gedämpft werden konnten, entspann sich der zweite Krieg mit Maccdonien, der mit der völligen Auflösung dieses Rei¬ ches endigte. Mit einem beleidigenden Uebermuthe hatten die Römer den König Philipp von Macedonien bisher be¬ handelt, der doch im Kriege gegen Syrien ihr Verbündeter gewesen war. Mit Genehmigung des Consuls Acilius hatte Philipp kleine Eroberungen in Thracien gemacht; darüber verklagten ihn die Griechen und Eumenes von Per- gamus in Rom. Der König ward vor die römischen Ge¬ sandten gerufen, sich zu vertheidigen. Er erhielt beim Ver¬ höre den untersten Platz angewiesen, und das Urtheil ward gegen ihn gesprochen. Schon war er mit Rüstungen beschäf¬ tigt, als er aus Kummer über die von ihm befohlene Hin-