4?U ¿ürítter Zeitraum. 177. Casarö Kampf gegen den Pom pejus. Casar stellte seinem Heere die zu ihm geflohenen Tri¬ bunen vor, deren Rechte man, nur aus Haß gegen ihn, verletzt habe, und erhielt von demselben die Zusicherung, die Rechte der Tribunen wieder herzustellen. Zwar stand ein großer Theil der Legionen des Casar in Gallien vertheilt, weshalb Pomp ejus, dem die Consulen die Vertheidigung des Vaterlandes auftrugen, zur Zusam- menziehung eines Heeres wahrscheinlich Zeit gewinnen zu können glaubte. Allein Casar wollte, was er beabsich¬ tigte, mit einem kühnen Schlage vollenden. Am Flusse Rubicon, der Grenze seiner Provinz, die Gallien von Italien trennte, stand er mit der Ahnung der künftigen Ereignisse. Er schwankte einen Augenblick, ob er ihn über¬ schreiten sollte, weil jeder Statthalter einer Provinz, der diese ohne Erlaubniß des Senats an der Spitze eines Hee¬ res verließ, für einen Feind des Vaterlandes gehalten ward. Doch bald war sein Entschluß gefaßt; er führte sein Heer über den Fluß, — und konnte nun selbst in seinen Planen nicht mehr zurück. Schon am folgenden Tage be¬ setzte er Arminium, und vertheilte einen Theil seiner Legionen zwischen die Pyrenäen und Alpen, um deu Le¬ gionen des Pompejus aus Spanien den Uebergang zu ver¬ wehren. So klein auch im Ganzen das Heer des entschlossenen Casar war; so groß war doch das Schrecken, das seine Annäherung in Rom bei seiner Gegenparthei verbreitete. Pompejus, der diesen Augenblick der Entscheidung zwi¬ schen ihm und seinem schlauen Gegner hatte vorher sehen und langst sich auf denselben gefaßt halten sollen, hatte bis dahin in einer kaum erklärbaren Verblendung gelebt, in welche ihn die scheinbare Anhänglichkeit der Menge an ihn eingewiegt hatte. Er war nicht gerüstet, und ging mit einem Theile des Senats und mit der Masse seiner Anhänger nach Capua; Cäsar aber drang ohne Widerstand bis