28 Spezialistentum gefördert wird, beeinflußt in unheilvoller Weise die harmo¬ nische Entwickelung des Ganzen. Eine gesunde Reform muß zunächst unten einsetzen. Kein Kind sollte vor vollendetem 6. Lebensjahre in die Schule auf¬ genommen. und die endgiltige Aufnahme müßte von einer strengen ärztlichen und einer eingehenden pädagogischen Untersuchung hinsichtlich der körperlichen und geistigen Entwickelung des Angemeldeten abhängig gemacht werden. Es ist besser, ein Kind verliert ein Schuljahr, als daß es, geistig und körperlich maltraitiert, um ein Jahr seiner Jugend betrogen wird. Die Elementarklasse ist heute noch für viele eine Bewahranstalt. Körperlich und geistig für den Schulunterricht noch nicht reife Kinder gehören in einen Kindergarten, in dem sie ihrer natürlichen Entwicklung gemäß behandelt lind beschäftigt werden, auf keinen Fall in die Schule. Solchen Kindern wird die Schule geradezu verekelt und dem Lehrer die Freude an der Erziehung verbittert, da die Erfolge trotz aller Mühe, Gewissenhaftigkeit und Treue gleich null sind. Luft, Licht, Sonnen¬ schein und Sonnenwärme, Bewegung, Spiel und Springen im Freien und gute Ernährung ist für die Keim- und Triebkraft dieses Nachwuchses Lebensbedingung. Ich hoffe, daß die erschreckende Zunahme der „Schulkrankheiten" in den ersten Schuljahren, die Zunahme des Stotterns, der Skoliose, der Skrofu¬ löse, die Abnahme der Militärtauglichkeit diesem Gedanken über die Ge¬ sundung unseres heranwachsenden Geschlechtes die nötige Resonanz geben werden. Mit Turn- und Atemübungen allein ist es nicht getan. Noch viel weniger mit allerlei Spezialinspektionen! Betnerfungen zu den tedtniftoen SeWWmgen 1. Die Ton arbeiten erfordern guten, durch Wasser geschmeidig gemachten Ton. Als Arbeitsunterlage können lange Tischplatten, welche man so über die Bänke legt, daß die Kinder, in den Gängen stehend, technisch arbeiten, oder 30/30 cm breite Wachstücher benutzt werden. Das Ton¬ stück wird etwa in der Größe eines mittleren Apfels den Kindern znr Bearbeitung gegeben; nachdem sie ihr Arbeitsmaterial zunächst genau kennen gelernt und sich darüber ausgesprochen haben, beginnen sie das durch die Zielangabe bestimmte Objekt zu formen. Hier wie in anderen Beschäftigungen ist den Kindern zeitweise freies Schaffell zn gestatten. Der wieder eingesammelte Ton wird im feuchten Tuche im Keller auf¬ bewahrt; sollte er trotzdem trocken geworden sein, so muß man ihn zer¬ reiben und von neuem mit Wasser durchfeuchten. Nach meiner Erfahrung ist Plastilin empfehlenswerter, da es stets gebrauchsfähig ist. 1 kg kostet etwa 1,50 M.; 100 g genügen^für ein Kind.