I. Priiparalionm zu dm biblischen Geschichten des drillen Lchuljahres. Einleitung. Auch für das dritte Schuljahr bleibt der biblische Geschichts¬ unterricht noch das Fundament des Religionsunterrichts. Den Kate- chismusnnterricht lassen wir erst im vierten Schuljahre auftreten. In manchen Schulen wird wohl das erste, mitunter auch noch das zweite Hauptstück schon im dritten Schuljahr behandelt. Dies halten wir jedoch für verfehlt. Ein nach psychologischen Grundsätzen erteilter methodischer Unterricht kann dies nicht zulassen; denn dieser Stoff ent¬ spricht noch nicht der Apperceptionsstufe der Kinder. Hauptsache ist auch hier noch die historische Seite dieses Unterrichtsgegenstaudes. Man hüte sich überhaupt vor dem „Zuviel" im Religionsunterrichte. Durch zu viel Religionsstunden und Religionsstoss werden die Kinder leicht abgestumpft und gleichgültig, und die Religionsstunden werden ihnen zur Last, anstatt zur Lust. Trotzdem kann der Religionsunter¬ richt, und erst dann mit Recht, den hervorragendsten Platz in deni Lehr¬ plansystem der elementaren Erziehungsschule behaupten. Das Ethische ist und bleibt auf allen Stufen die Hauptsache. Während die Unterstufe auf den Zusammenhang der einzelnen biblischen Geschichten Verzicht leistet und nur solche auswählt, welche, der Sub¬ jektivität der Kinder entsprechend, für die Anregung des Geistes am fruchtbarsten gemacht werden können, legt die Mittelstufe mehr Ge¬ wicht auf ihren inneren Zusammenhang. Was das methodische Verfahren anlangt, so haben im allgemeinen die im ersten Schuljahr ausgesprochenen methodischen Grundsätze auch an dieser Stelle noch ihre Gültigkeit. Die meisten Geschichten sind ausführlicher behandelt als auf der Unterstufe. Die einzelnen ausge¬ führten Präparationen zeigen dem Lehrer die methodische Behandlung. Wir haben auch hier noch an den Herb arischen Form el stufen Seidel, Das dritte Schuljahr. 2te Aufl. 1