167 Lr stanò auf dem Vorderdeck. Breiter und breiter ward der große Strom, va war der Kaiser-Wilhelms-Kanal, der Veutschlands Kriegsmacht zu Wasser verdoppeln soll. Bald stach das stolze Schiff ins offene Meer. Vas war das Meer, von dem Wilhelm als Kind so gern gelesen, nachdem er sich so ge¬ sehnt hatte. Ihn überkam ein großes Glücks- und Zreiheitsgefühl. Helgoland in Sicht! „Ei, wir haben Glück, va ist ein Seemanöver!" sagte ein Seemann. Nun gab es ein Sehen, Bewundern, Zählen.- Seht! eins, zwei, vier, nein acht große Kriegsschiffe. „8 Linienschiff e", belehrte der Seemann die Um¬ stehenden, „bilden ein Geschwader. 1917 werden wir 4 solcher Geschwader, 13 große und 24 kleine Kreuzer als Aufklärungs- schiffe, ferner 2 Zlottenflaggschiffe haben. Zu dieser Zchlachtflotte werden dann noch 4 Linienschiffe, 4 große und 4 kleine Kreuzer aus der Materialreserve kommen. Außer¬ dem haben wir jetzt schon eine entsprechende Zahl Torpedo¬ boote, Torpedobootzerstörer, Schul- und Spezialschiffe, Unter¬ seeboote und die zu einer solchen Zlotte gehörigen Anlagen am Lande. Zur Kriegsflotte gehört noch die Auslands- flotte mit ihren 3 großen und 10 kleinen Kreuzern. §rei- lich kommen wir damit Zrankreich gleich, aber England noch nicht zur Hälfte nahe." „Sie sind gewiß Seeoffizier gewesen", sagte eine Vame. „Nur Oeckoffizier, meine Gnädige, so etwas wie Zeldwebel zu Wasser." Ulan lachte. „Erst war ich Marinesoldat, dann wurde ich Ober¬ maat (Unteroffizier). Dann gewann ich den Dienst lieb und wurde Oeckoffizier." „Oie Laufbahn eines Marineoffiziers ist wohl schwer?" „Sehr schwer. Aber bedenken Sie auch, was ein solcher Offizier verstehen muß. Diese fremden Sprachen, diese Kenntnisse der Erde, der Häfen, der gefahrvollen Stellen der Gewässer, die genaue Kenntnis der Mar'metechnik und der Kriegswissenschaft, der Ar¬ tillerie — die Kenntnis des Völkerrechts und Seerechts und tausend Dinge, die man so kennen lernt, wenn einer jahrelang im Dienste steht." „wo bereitet sich der Marineoffizier für seinen schweren Beruf vor?"