85 schütt, durch seine Haut u. s. w. Das stolze Roß dient zum Rei¬ ten, Fahren und Lasttragen und gibt uns die Haare, welche zum Polstern der Sessel gebraucht werden. Das sanfte und geduldige Schaf wird uus durch seine Wolle, seine Haut und sein Fleisch sehr nützlich; aus seinen Gedärmen werden Violinsaiten verfertigt. Die muthwillige Ziege oder Geis gibt uns eine fette Milch. Das plumpe Schwein wird uns durch sein Fleisch uub seinen Speck, so wie durch seine Borsten unentbehrlich. Die falsche und listige Katze befreit uns von den diebischen Mausen und Ratten. Der genügsame Esel trägt schwere Lasten. Die Hirsche und Rehe geben uns ein wohlschmeckendes Fleisch und schöne Geweihe, woraus Drechslerarbeiten verfertigt werden. Der furchtsame Hase liefert Haare zu seinen Hüten. Der listige Fuchs, der Marder und an¬ dere geben uns ihr Fell zu Pelzwerk rc. Kurz der Nutzen der Saügethiere ist außerordentlich groß. — 35. 1)61' ÜÜ36. Der Hase lebt in Feldern und Wäldern. Er gehört zur Ordnung der Nagethiere. Ein dicker Kopf, grosse Obren, eine gespaltene Oberlippe, ein Schnurrbart an der Schnauze, län¬ gere Hinterfüsse, ein kurzer Schwanz zeichnen ihn besonders aus. Die Farbe seiner Haare ist oben gelblich oder grau¬ braun, unten weiss. Er friesst Kraüter, Getreide, Blätter, Rüben, Wurzeln und zarte Rinde, wesshalb er den jungen Baümen und Pflanzen schädlich wird. Er schläft mit offnen Augen. Er hört scharf; beim geringsten Geraüsch begibt er sich auf die Flucht. Seine Aengstlichkeit ist zum Sprichworte geworden. Der Jäger stellt ihm eifrig nach, sowohl wegen seines wohlschmeckenden Fleisches, als wegen seines warmen Balges: denn sein Winterkleid gibt ein brauchbares Pelzwerk. Des Hasen Blut wird Schweiss, sein Ohr wird Löffel, sein Schwanz Blume, seine Fährte Spur, sein Nest Lager genannt. 36. Das Hfl). Das Reh ist eines unserer schönsten Waldthiere. Es hat einen schlanken, zierlichen Körper, spitzen Kopf, große helle Augen, einen aufrechten Hals, hohe, dünne Beine und einen sehr kurzen Schwanz. Der Rehbock trägt ein kleines Geweih. Das Reh ist mit kurzen Haaren bedeckt, welche im Sommer rothbraun und im Winter röthlichgrau sind. Es lebt meistens im Walde und geht nur des Nachts auf die Felder und Wiesen. Seine Nahrung