138 Heer, und als er das empfangen hatte, handelte er ganz nach der mit Dareios getroffenen Verabredung. Am zehnten Tage führte er das Heer der Babylonier hinaus, umzingelte die Tausend, die ihm Dareios hatte zuerst hinstellen sollen, und erschlug sie. Als die Babylonier sahen, daß seine Thaten seinen Worten entsprächen, waren sie in großen Freuden und bereit, ihm in Allem zu Willen zu sein. Zopyros wartete nun die bestimmten Tage und führte dann wieder die Aus¬ erlesenen der Babylonier hinaus und erschlug die Zweitausend von dem Heere des Dareios. Als die Babylonier auch diese That sahen, war des Zopyros Ruhm in aller Munde. Er aber wartete wieder die bestimmten Tage und erschlug bei einem Ausfalle die Viertausend. Darauf machten die Baby¬ lonier den Zopyros zum Heerführer und Befehlshaber ihrer Stadt. Als nun Dareios nach der Verabredung die Mauern stürmen ließ, offenbarte Zopyros seine ganze List. Die Baby¬ lonier stiegen aus die Mauer und wehrten das stürmende Heer des Dareios ab, Zopyros aber öffnete zwei Thore und ließ die Perser in die Stadt. Die Babylonier waren ver¬ rathen, und die Stadt ward zum zweiten Male von den Persern eingenommen. Dareios ließ die Mauer schleifen und dreitausend angesehene Babylonier ans Kreuz schlagen. Den Zopyros aber setzte er zum Statthalter über Babylon, ohne daß er Abgaben zu entrichten brauchte, und ehrte ihn noch durch Geschenke bis an seinen Tod. Nach der Eroberung von Babylon unternahm Dareios einen Zug gegen die Scythen, die zwischen dem Tanais (Don) und dem Jster (der Donau) in den Gegenden des heutigen Südrußlands wohnten. Als sich Dareios gegen die Scythen rüstete und über den Tracischen Bosporus eine Brücke schla¬ gen wollte, rieth ihm sein Bruder Artabanos vom Zuge ab, indem er ihm die Aermlichkeit der Scythen vorstellte; doch fruchtete sein Rath nichts und Dareios zog nach Beendigung der Zurüstung von Susa ab. Da bat ihn der Perser Oeobazos, ihm einen von seinen drei Söhnen, die mit in den Krieg zogen, zurückzulassen. Dareios versprach ihm, sie alle drei da zu lassen, Oeobazos war in großen Freuden; der König