C. IV. Lieder bekannter Verfasser. 351 17. Irene. (1842.) F. Abt. Ob ich dich liebe? Frage die Sterne, denen ich oft meine Klagen vertraut, usw. Karl Georg Herloßsohn (1804—1849). 18. Verlassen bin i! (1871.) Verlässen, verlassen, Verlässen bin i, wia der Stan af der Sträßen; ka Diandle mäg mil — Drum geh i zum Kirchlan, zum Kirchlan weit naus, durt knia i mi nieder und wän mi hält aus! s Im Wäld steht a Hügerl, viel Bleamerln blüahn drauf, durt schläft mei ärms Diandle, ka Liab weckt's mehr auf. — Durthin is mei Wälfährt, durthin is mei Sinn, durt mirk i recht deutlich, wia Verlässen i bin. Thomas Koschat (geb. 1845). (Reifert.) 19. Wandrers Unglück. (1825.) Ein Reislein am Hut, den Stab in der Hand, zieht rastlos der Wandrer von Scmbe zu Land. Er geht manche Straße, betritt manchen Ort, darf nirgends verweilen, es rufet ihn fort. 5 Viel Rosen sieht er am Wege blühn, muß eilenden Schrittes vorüberfliehn. Sie duften so lieblich, sie rufen ihm zu: er darf sie nicht brechen, es läßt ihm nicht Ruh'. Es winket ein Häuschen am Berges¬ gesenk, io umgürtet mit üppigem Traubengehäng. Da wollt's ihm gefallen, da sehnt er sich hin: da kann er nicht weilen, muß weiter ziehn. Ein liebliches Mädchen redet ihn an: „Sei freundlich willkommen, wandernder Mann!" Sie sieht ihm ins Auge, sie drückt ihm is die Hand; doch fort muß er wieder in anderes Land. So bietet das Leben ihm manchen Genuß, das Schicksal bestraft ihm den zögernden Fuß- Und steht er am Grabe und schauet zurück: nicht hat er genossen das irdische Glück. 20 Der ursprüngliche Wortlaut festgestellt vonder Witwe des Dichters und Komponisten Konrad Rotier (1801—1851) bei Erk u. Böhme. 20. Rudelsburg. (1826.) Fesca. An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn. Ihre Dächer sind gefallen, und der Wind streicht durch die Hallen, Wolken ziehen drüber hin. s Zwar die Ritter sind verschwunden, nimmer klingen Speer und Schild; doch dem Wandersmann erscheinen auf den altbemoosten Steinen oft Gestalten zart und mild. 10 Droben winken holde Angen, freundlich lacht manch holder Mund. Wandrer schaut wohl in die Ferne, schaut in holder Augen Sterne, Herz ist heiter und gesund. is Und der Wandrer zieht von dannen, denn die Trennungsstunde ruft; und er singet Abschiedslieder, Lebewohl tönt ihm hernieder, Tücher wehen in der Luft. 20 Franz Kugler (1808—1858). 21. Hausliedchen. (1830—1837.) Wenn ich den Wandrer frage, usw. Hermann von Hermannsthal (1799—1875). 22. Warnung vor dem Rhein. (1840.) Pöthko. An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein, mein Sohn, ich rate dir gut usw. Karl Simrock (1802—1876).