104 Um dich voll Wehmut still versammelt, Da dich umarmten und Abschied nahmen! 11. Die letzten Stunden, welche du Abschied nahmst, Der Abend soll mir festlich auf immer sein! Da lernt' ich, voll von ihrem Schmerze, Wie sich die wenigen Edlen liebten! 12. Viel Mitternächte werden noch einst entfliehn. Lebt sie nicht einsam, Enkel, und heiligt sie Der Freundschaft, wie sie eure Väter Heiligten und euch Exempel wurden! Sechstes Lied. 1. In meinem Arme, freudig und weisheitsvoll, Sang Ebert: Evan, Evoe, Hagedorn! Da tritt er ans dem Rebenlaube Mutig einher, wie Lyäus, Zeus' Sohn! 2. Mein Herz entglühet. Herrschend und ungestüm Bebt mir die Freude durch mein Gebein dahin. Evan, mit deinem Weinlaubstabe Schone, mit deiner gefüllten Schale! 3. Ihn deckt' als Jüngling eine Lyäerin, Nicht Orpheus' Feindin, weislich mit Reben zu. Und dies war allen Wassertrinkern Wundersam, und die in Thälern wohnen, 4. In die des Wassers viel von den Hügeln her Stürzt und kein Weinberg längere Schatten streckt. So schlief er, keinen Schwätzer fürchtend, Nicht ohne Götter ein kühner Jüngling. 5. Mit seinem Lorbeer hat dir auch PatareusZ Und eingeflochtener Myrte das Haupt umkränzt. Wie Pfeile von dem goldnen Köcher Tönet dein Lied, wie des Jünglings Pfeile 6. Schnellrauschend klangen, da der Unsterbliche Nach Peneus' Tochter durch die Gefilde fiog; Oft wie des Satyrs Hohngelächter, Als er den Wald noch nicht laut durchlachte. 7. Zn Wein und Liedern wähnen die Thoren dich Allein geschaffen; denn den Unwissenden Hat, was das Herz den Edlen hebet, Stets sich in dämmernder Fern verloren. 8. Dir schlägt ein männlich Herz auch. Dein Leben tönt Mehr Harmonieen als ein unsterblich Lied. In unsokratischem Jahrhundert Bist du für wenige Freund' ein Muster. Siebentes Lied. 1. Er sang's. Jetzt sah ich über den Altar her Auf Opferwolken Schlegeln Z mit dichtrischem Sechstes Lied. ') Beiname Apolls. 2) Daphne. — Siebentes Lied. J) Joh. Ad. Schlegel.