64 Ewald Christian von Kleist. ■5. Heldinn, den bezwingst du nicht; Gott kann Wunder thun! Schenk' ihm Freundesangesicht, Biete Frieden nun! 0. Williger war nie ein Feind, Feinden zu verzechn; Schneller nie ein Menschenfreund, Ausgesöhnt zu seyn; 7. Nie ein größrer Feind der Schlacht, Und der Heldenthat, Als der Held, der deine Macht Überwunden hat! Ewald Christian von Kleist. 1715—1759. Ode an die preußische Armee. 1757. 1. Unüberwundenes Heer! mit dem Tod und Verderben In Legionen Feinde dringt, Um das der frohe Sieg die goldnen Flügel schwingt, O Heer: bereit zum Siegen oder Sterben. 2. Sieh! Feinde, deren Last die Hügel fast versinken, Den Erdkreis beben macht, Ziehn gegen dich und drohn mit Qual und ewger Nacht; Das Wasser fehlt, wo ihre Rosse trinken. 3. Der dürre, schiele Neid treibt niedertrücht'ge Schaaren Aus West und Süd heraus, - Und Nordens Höhlen speyn, so wie des Osts, Barbaren, Und Ungeheur, dich zu verschlingen aus. 4. Verdopple deinen Muth! Der Feinde wilde Flnthen Hemmt Friedrich, und dein starker Arm, llnd die Gerechtigkeit verjagt den tollen Schwarm, Sie blitzt durch dich auf ihn, und seine Rücken bluten. ö. Die Nachwelt wird auf dich, als auf ein Muster, sehen; Die künft'gen Helden ehren dich; Ziehn dich den Römern vor, dem Cäsar Friederich, lind Böhmens Felsen sind dir ewige Trophäen.