37 3. Die Lerche schwingt sich in die Luft, Das Täublein fleucht aus seiner Kluft, Und macht sich in die Wälder; Die hochbegabte Nachtigall Ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Thal und Felder. 4. Die Glucke führt ihr Völk- lein aus, Der Storch baut und bewahrt sein Haus, Das Schwälblein speist ihr' Jun¬ gen; Der schnelle Hirsch, das leichte Reh Ist froh und kommt aus seiner Höh' Jn's tiefe Gras gesprungen. 5. Die Bächlein rauschen in dem Sand, Und malen sich und ihren Rand Mit schattenreichen Myrthen; Die Wiesen liegen harr dabei, Und klingen ganz von Lustgeschrei Der Schaf' und ihrer Hirten. 6. Die unverdroßne Bienen¬ schar Zeucht hin und her, sucht hier und dar Ihr' edle Honigspeise; Des süßen Weinstocks starker Saft Kriegt täglich neue. Stärk' und Kraft In seinem schwachen Reise. 7. Der Weizen wächset mit Ge¬ walt, Darüber jauchzet Jung und Alt Und rühmt die große Güte Dess', der so überflüssig labt Und mit so manchem Gut begabt Das menschliche Gemüthe. 8. Ich selbsten kann und mag nicht ruh'n; Des großen Gottes großes Thun Erweckt mir alle Sinnen: Ich singe mit, wenn Alles singt, Und lasse, was dem Höchsten klingt, Aus meinem Herzen rinnen. 9. Ach, denk' ich, bist du hie so schön, Und läss'st du's uns so lieblich geh'n Auf dieser armen Erden, Was will doch wohl nach dieser Welt Dort in dem reichen Himmelszelt Und güld'nen Schlosse werden! 10. Welch' hohe Lust, welch' heller Schein Wird wohl in Christi Garten sein! Wie muß es da wohl klingen, Da so viel tausend Seraphim, Mit eingestimmtem Mund und Stimm' Ihr Allelujah singen! 11. O, wär' ich da! O, stünd' ich schon, Ach, süßer Gott! vor deinem Thron Und trüge meine Palmen, So wollt' ich nach der Engel Weis' Erhöhen deines Namens Preis Mit tausend schönen Psalmen. 12. Doch will ich gleichwohl, weil ich noch Hier trage dieses Leibes Joch, Auch nicht gar stille schweigen; Meine Herze soll sich fort und fort An diesem und an allem Ort Zu deinem Lobe neigen. 13. Hilf nur und segne meinen Geist Mit Segen, der vom Himmel fleußt, Daß ich dir stetig blühe! Gieb, daß der Sommer deiner Gnad' In meiner Seelen früh' und spat Viel Glaubensfrücht' erziehe.