203 Schnell durch rasche Götterhände Ist der Wunderbau vollbracht, Und der Tempel heit're Wände Glänzen schon in Festes Pracht. 24. Und mit einem Kranz von Myrten Naht die Götterkönigin, x) Und sie führt den schönsten Hirten Zu der schönsten Hirtin hin. Venus mit dem holden Knaben Schmücket selbst das erste Paar, Alle Götter bringen Gaben Segnend den Vermählten dar. 25. Und die neuen Bürger ziehen, Von der Götter sel'gem Chor Eingeführt' mit Harmonicen In das gastlich offne Thor. Und das Priesteramt verwaltet Ceres am Altar des Zeus, Segnend ihre Hand gefaltet, Spricht sie zu des Volkes Kreis: 26. Freiheit liebt das Thier der Wüste, Frei im Aether herrscht der Gott, Ihrer Brust gewalt'ge Lüste Zähmet das Naturgebot; Doch der Mensch in ihrer Mitte Soll sich an den Menschen reih'n, Und allein durch seine ^itte Kann er frei und mächtig sein. 27. Windet zum Kranze die goldenen Aehreu, Flechtet auch blaue Chanen hinein! Freude soll jedes Auge verklären, Denn die Königin ziehet ein, Die uns die süße Heimath gegeben, Die den Menschen zum Menschen gesellt. Unser Gesang soll sie festlich erheben, Die beglückende Mutter der Welt! 3 Juno oder Here. *) Göttin der Liebe und Ehe, mit Amor.