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Von süßem Sanftmuthsöle,
Mein Geist, Gemüthe, Kraft und Sinn
Ist Gott ergeben, schaut auf ihn.
4. Fällt's euch zu schwer? ich geh' voran,
Ich steh' euch an der L>eite,
Ich kämpfe selbst, ich brech' die Bahn,
Bin Alles in dem Streite.
Ein böser Knecht, der still darf steh'n,
Wenn er den Feldherrn an sieht geh'n.
5. Wer seine Seel' zu finden meint,
Wird sie ohn' mich verlieren;
Wer sie um mich verlieren scheint,
Wird sie in Gott einführen.
Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir,
Ist mein nicht werth und meiner Zier.
6. So laßt uns denn dem lieben Herrn
Mit Leib und Seel' nachgehen,
Und wohlgemuth, getrost und gern
Bei ihm in Leiden stehen;
Denn wer nicht kämpft, trägt auch die Krön'
Des ew'gen Lebens nicht davon.
Joachim Neander,
geboren 1650 in Bremen von reformirten Eltern, studirte Theologie, wurde
durch den Prediger Under-Eyck (in Bremen) für die orthodoxe christliche An--
schauung gewonnen, durch Spener darin bestärkt und befestigt, 1674 Rector
der reform. Schule in Düsseldorf, dort aber seines Glaubens wegen verfolgt
und vertrieben, 1679 zum Prediger feiner Vaterstadt berufen, starb den 3t.
Mai 1680. — Der bedeutendste Liederdichter der reformirten Kirche, der
Paul Gerhardt derselben — „Komm', o komm', du Geist des Lebens." „Sieh',
hier bin ich, Ehrenkönig." „Wie flieht dahin der Menschen Zeit."
29. Der Lobende.
1. Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,
Meine geliebete Seele, das ist mein Begehren,
Kommet zu Häuf',
Psalter und Harfe wacht auf,
Lasset die Musicam hören!
2. Lobet den Herren, der Alles so herrlich regieret,
Der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet.
Der dich erhält,
Wie es dir selber gefällt;
Hast du nicht dieses verspüret?