Heue 5cit. 74 Für Gott, der ihn es Inst geniesten, Zn fechten geht mit strenger Hand. Sn Nieter Städte schwachen sinnen, Sn vieler Hertzen Wankelmuth, Die List, der Abfall, das Beginnen Sind freylich wohl nicht allzu gut: Doch Obst, so bald non Bäumen gehet, Das taug gemeiniglich nicht viel: Ich denke was im Liede stehet: Laß fahren was nicht bleiben will. Was kan der stoltze Feind dir rauben? Dein Haab und Gut bleibt doch allhier; Geh aber du ihm anst die Hauben, Und brich ihm seinen Halß darfür. Aust, anst, ihr Brüder, in Quartieren Bekriegt man mehrmals nur den Wein: Deß Feindes Blut im Siege führen, Diß wird die beste Beute seyn c. Epigramme. 1. Drei Uebel. Von dreien Dingen kommt am meisten übles her! Wie, fragst du, heißen sie? Es sind: Weib, Feuer, Meer. 2. Wahrer Reichthum. Der ist ein reicher Mann, der reich ist im Gemüthe; Der an der Güte Statt was Höhres hat non Güte. 3. Auf einen Reichen. Du hast des Reichen Gut, des Armen Harm, Den Erben bist du reich, dir selber arm. 2. Georg Rndolf Weckhcrlm. Georg Rudolph Weckherlin, geboren 1584 in Stuttgart, war Hofdichter des Herzogs von Würtemberg und starb um 1650 als Sccretair bei der deutschen Kanzlei in London. Soldatenlied. Wie die Soldaten man vor Zeitten Laut mit dem mund, So sie jetzund Ermahnet der Poet zu streitten. Frisch auff, ihr dapfere Soldaten, Ihr, die ihr noch mit Teutschem blut, Ihr, die ihr noch mit frischem muht Belebet, suchet große thaten! Ihr Landsleut, ihr Landsknecht frisch aufs, Das Land, die freyheit sich verlieret, Wan ihr nicht muhtig schlaget drauf, Und überwindend triumfieret. Der ist ein Teutscher wol geboren, Der non betrug und falschheit frey, Hat weder redlichkeit, noch trew, Roch glauben, noch freyheit verloren: Der ist ein Teutscher ehren wehrt, Der wacker, hertzhafft, unverzaget, Für diese freyheit mit seinem schwert In einige gefahr sich waget. Dan wan ihn schon die feind verwunden. Und nemen ihm das leben hin, Ist Ruhm und Ehr doch sein gewihn, Und er ist gar nicht überwunden: Ein solcher Tod ist ihm nicht schwer. Weil sein gewissen ihn versüßet, Und Er erwirbet lob und ehr, Indem er sein blut vergiesset.