3. Aus Bismarcks Reichstagsrede vom 6. Februar 1888 57 unter ungünstigen Umständen zu führen gehabt- wir hätten aus dem Kriege, aus einem italienischen, der er >var, einen preußisch-französischen gemacht, dessen Ab¬ schluß, Ende und Friedensschluß nachher nicht mehr von uns abhing, sondern von den Freunden oder Feirrden, die hinter uns standen. So kamen wir, ohne daß das Kriegsgewölk auch nur ein Jahr den Horizont uns freigelassen hatte, bis in die sechziger Jahre hinein. Schon 1863 war eine kaum minder große Kriegs¬ gefahr, die dem großen Publikum ziemlich unbekannt blieb und die ihren Eindruck erst machen wird, memi dermaleinst die geheimen Archive der Kabinette der Öffentlichkeit übergeben sein werden. Sie werden sich des polnischen Aufstandes erinnern, der 1863 stattfand, und ich werde es nie vergessen, wie ich in jener Zeit des Morgens den Besuch zu haben pflegte von Sir Andrew Buchanan, dem englischen Botschafter, und Talleyrand, dem französischen Vertreter, die mir die Hölle heiß machten über das unverantwortliche Festhalten der preußischen Politik an der russischen und eine ziemlich drohende Sprache uns gegenüber führten- am Mittag desselben Tages hatte ich nachher die Annehmlichkeit, im preußischen Landtag ungefähr dieselben Argumente und Angriffe zu hören, die die beiden fremden Bot¬ schafter am Morgen auf mich gemacht hatten. Ich hatte das ruhig ausgehalten, aber dem Kaiser Alexander riß die Geduld, und er wollte den Degen ziehen gegenüber den Schikanen von feiten der Westmüchte. Sie werden sich erinnern, daß die französische Kriegsmacht damals schon mit amerikanischen Projekten und in Mexiko en- gagiert war, so daß sie nicht mit der vollen Macht ans¬