Durch Krieg zum Frieden. 139 El. Durch Krieg zürn FrLeöen. 8. Gesang des Deutschen. O heilig Herz der Völker, o Vaterland! Allduldend gleichder schweigenden Mutter Erd' Und allverkannt, wenn schon aus deiner Tiefe die Fremden ihr Bestes haben. Sie ernten den Gedanken, den Geist von dir, Sie pflücken gern die Traube, doch höhnen sie (Die Dich, ungestalte Rebe, daß du Schwankend den Boden und wild umirrest. Du Land des hohen, ernsteren Genius! Du Land der Liebe! Bin ich der Deine schon, Oft zürnt' ich weinend, daß du immer Blöde die eigene Seele leugnest, ersten drei Strophen.) Friedrich Hölderlin. 9. Mein Morgengebet. Nicht für mich selber bitt' ich Und mein armselig Tun, Dem Vaterland, dem teuren, Gilt all mein Beten nun. Laß, großer Gott, auch heute Dein Volk vor Dir bestehn Und über Deutschlands Helden Die Siegessonne gehn! Wilhelm Müller-Rüdersdorf. 10. Der Deutschen Gebet. Laß die Gerechtigkeit nicht sterben, Herr! Das Göttlichste, das Deinem Stern verliehen! Darum liegt Deutschland heute auf den Knien. Laß die Gerechtigkeit nicht sterben, Herr! Dies Ungeheure, laß es nicht geschehen, Daß gutes Recht und Treue untergehen, Laß die Gerechtigkeit nicht sterben, Herr! Ein groß Gebet zieht unser Volk aufs Knie, Es flehen Lippen, die gefleht noch nie, Und Hände falten sich, die nie gefaltet. Der feste Blick, wo nie ein Naß gewaltet, Zerschmilzt in großen, feierlichen Zähren. Herr, lasse unsre Feinde nicht gewähren, Die meuchlings hingemordet guten Frieden! Herr, straf' sie heut! Herr, straf' sie schon hienieden, Das Ungeheure, laß es nicht geschehen, Daß gutes Recht und Treue untergehen, Laß die Gerechtigkeit nicht sterben, Herr! Alexander v. Gleichen-Rußwurm (1914). 11. Deutschlands Fahnenlied. Gesang fürs Heer. Es zieht eine Fahne vor uns her, Herrliche Fahne. Es geht ein Glanz von Gewehr zu Gewehr, Glanz um die Fahne. Es schwebt ein Adler auf ihr voll Ruh, Der rauschte schon unsern Vätern zu: Hütet die Fahne! Der Adler, der ist unsre Zuversicht; Fliege, du Fahne! Er trägt eine Krone von Herrgottslicht; Siege, du Fahne! Lieb Vaterland, Mutterland, Kinderland, Wir schwören's dem Kaiser in die Hand: Hoch, hoch die Fahne! Des Kaisers Hand hält den Ehrenschild Unter der Fahne. Seine Kraft ist deiner Kraft Ebenbild, Volk um die Fahne. Ihr Müller, Schmidt, Maier, du ganzes Heer, Jetzt sind wir allzumal Helden wie er Durch unsre Fahne! O hört, sie rauscht: Lieber Tod als Schmach, Hütet die Fahne! Unsre Frauen und Mädchen winken uns nach, Herrliche Fahne! Sie winken, die Augen voll Adlerglanz, Ihr Herz kämpft mit um den blutigen Kranz: Hoch, hoch die Fahne, Ewig hoch! — Richard Tehmel.