172 Das Abenteuer im Walde. 5. Die Leute sind da alle klein; denn es sind lauter Vögelein, und meine ganze grüne Stadt ist, was den Namen „Wald“ sonst hat. 158. Das Abenteuer im Walde. Johannes Trojan. 1. Es regnete, was herunter wollte. Die Tannen schüttelten den Kopf und sagten zueinander: „Wer hätte am Morgen ge¬ dacht, daß es so kommen würde!“ Es tropfte von den Bäu¬ men auf die Sträucher, von den Sträuchern auf das Farnkraut und lief in unzähligen kleinen Bächen zwischen dem Moose und den Steinen. Am Nachmittage hatte der Regen ange¬ fangen, und nun wurde es schon dunkel, und der Laubfrosch, der vor dem Schlafengehen noch einmal nach dem Wetter sah, sagte zu seinem Nachbar: „Vor morgen früh wird es nicht aufhören.“ Derselben Ansicht war eine Ameise, die bei diesem Wetter unterwegs war. Sie war am Vormittage mit Eiern in Tannen¬ berg auf dem Markte gewesen und trug jetzt ihren Erlös in einem kleinen, blauen Beutel nach Hause. Bei jedem Schritte seufzte und jammerte sie. „Das Kleid ist hin,“ sagte sie, „und der Hut auch! Hätte ich nur den Regenschirm nicht stehen lassen oder hätte ich wenigstens die Galoschen angezogen! Aber mit Zeugschuhen in solchem Wetter ist gar kein Weiter¬ kommen!“ Während sie so sprach, sah sie gerade vor sich in der Dämmerung einen großen Pilz. Freudig ging sie darauf zu. „Das paßt,“ rief sie, „das ist ja ein Wetterdach, wie es nicht besser bestellt werden kann. Hier bleibe ich, bis es aufhört zu regnen. Wie es scheint, wohnt hier niemand — desto besser! Ich werde mich sogleich gemütlich einrichten.“ Das tat sie denn auch und war eben daran, das Regenwasser aus den Schuhen zu gießen, als sie bemerkte, daß draußen eine kleine Grille stand, die auf dem Rücken ihr Violinchen trug.