47 „Guten Tag, lieber Herr!" „Guten Tag, lieber Mann!" „Erbarmt Euch mein, lieber Herr!" „Was verlangt Ihr denn von mir?" „Arbeit, Herr! Ich will Euch die Schulstube fegen, ich will Euch die Ofen heizen oder andre Dienste der Art tun. Nehmt mich auf!" „Könnt Ihr nicht noch andre Arbeit tun als die?" „Nein, Herr!" „Warum denn nicht?" „Ich hab' nichts gelernt!" „Wie hecht Ihr?" „Ich heche Michel, Herr!" „Kommt herein, Michel, draußen ist's heute garstig, in der Schul¬ stube ist's schön. Da werdet Ihr hoffentlich auch noch jetzt etwas lernen." Sie gingen hinein, und die Tür ward wieder geschlossen. Der um Arbeit bettelnde Mann wußte in jenem Augenblicke noch nicht, wer der freundliche Schullehrer war. Wir wissen es besser. Robert Reinick. 46. Sprichwörter und Sprüche. 1. Was ein^Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten. 2. Jung gewohnt, alt getan. 3. Auf einen Hieb fällt kein Baum. 4. Müßiggang ist aller Laster Anfang. 6. Hans Gutgenug, der faule Knecht, macht seine Sach' nur halb und schlecht. 6. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.