— 4S — jetzt gut hätte, die säße daheim in einer kühlen Stube und ließe sich’s wohl schmecken. Das ärgerte ihn ordentlich, und ohne daß eFs wußte, sprach er so hin: „Ich wollte, die säße daheim auf dem Sattel und könnt’ nicht herunter, statt daß ich ihn da auf meinem Rücken schleppe." Und wie das letzte Wort aus seinem Munde kam, so war der Sattel von seinem Rücken verschwunden, und er merkte, daß sein zweiter Wunsch auch in Erfüllung gegangen war. 5. Da ward ihm erst recht heiß, und er fing an zu laufen und wollte sich daheim ganz einsam in seine Kammer setzen und auf etwas Großes für den letzten Wunsch nachdenken. Wie er aber ankommt und die Stubentür aufmacht, sitzt da seine Frau mittendrin auf dem Sattel und kann nicht herunter, jammert und schreit. Da sprach er: „Gib dich zufrieden, ich will dir alle Reichtümer der Welt herbei¬ wünschen, nur bleib da sitzen." Sie antwortete aber: „Was helfen mir alle Reichtümer der Welt, wenn ich auf dem Sattel sitze; du hast mich darauf gewünscht, du mußt mir auch wieder herunter helfen.“ Er mochte wollen oder nicht, er mußte den dritten Wunsch tun, daß sie vom Sattel ledig wäre und heruntersteigen könnte; und er ward alsbald erfüllt. Als die Frau wieder auf ihren Beinen stand, stellte sie die Arme in die Seite und sprach zu dem Mann: „Du bist ein Schafskopf, ich hätte es besser gemacht." Also hatte er nichts davon als Ärger, Mühe, Scheltworts und ein verlornes Pferd; die Armen aber lebten vergnügt, still und fromm bis an ihr seliges Ende. Brüder Grimm. 37. Der gute Kamerad. 2. Eine Kugel kam geflogen, gilt’s mir, oder gilt es dir? Ihn hat es weggerissen, er liegt mir vor den Füßen, als wär’s ein Stück von mir. 3. Will mir die Hand noch reichen, derweil ich eben lad’. „Kann dir die Hand nicht geben; y bleib du im ew’gen Leben mein guter Kamerad." Ludwig IThland. 38. Trau; schau, wem? Ein Fuchs verkündete den Hennen und Hähnen, die auf einem Baume saßen, einen ewigen Frieden, der da wäre angestellt mH allen Tieren, also daß fürderhin Wolf und Schaf, Fuchs und Hühner ewige 1. Ich hatt’ einen Kameraden, einen bessern find’st du nit, die Trommel schlug zum Streite, er ging an meiner Seite io gleichem Schritt und Tritt.