kein so ausgebreitetes Flußgebiet wie z. B. (Elbe, Rhein und Donau, und die Fülle ihres Wassers ist nicht groß genug, um auf dem mittleren Flußlauf einen regen Schiffsverkehr zu ermöglichen. Hber an ihrer Mündung trägt sie von Bremen und noch mehr von Bremerhaven ab stolze Seeschiffe, welche die Erzeugnisse deutschen Gewerbefleißes in alle Welt hinausführen und dafür die Waren des Auslands heim¬ bringen. Es entspricht den bescheidenen Verhältnissen, in denen sich die Weser entwickelt hat, daß verhältnismäßig wenig bedeutende Städte an ihrem Saufe sich finden. Eassel an der Fulda verdankt seine Be¬ deutung mehr seiner Eigenschaft als Hauptstadt des Hessenlandes als der Sage an dem Fluß. Münden an dem Zusammenfluß der Werra und Fulda, Karlshafen, der Rnfangsort der Flußschiffahrt, sind anmutig gelegene Plätze, aber keine großen Städte. Ruch Minden an der Porta Wesffalika, ehemals eine Festung, hat es zu keiner erheblichen Blüte gebracht. Erst in der Nähe des Meeres hat sich eine reiche und glück¬ liche Handelsstadt entwickelt, Bremen, auf die wir Deutschen mit vollem Rechte besonders stolz sind. So ist es mehr ein dem Sandbau ge¬ widmetes Gebiet, das die Weser durchströmt, und stattliche Dörfer und Gehöfte zeugen im Weserlande von dem Fleiß der hessischen und west¬ fälischen Bauern. Wenn nun auch die größeren Städte fehlen, so fehlt es darum dem Strome nicht an großen geschichtlichen Erinnerungen, von der Zeit an, da im Teutoburger Walde Rrminius dem Vordringen der Römer ein Ziel setzte, haben hier großartige Ereignisse sich abgespielt, hier kämpfte Karl der Große lange Fahre hindurch mit den Sachsen, hier hausten die trotzigen Gegner des unglücklichen Heinrich IV., hier ward nach dem entsetzlichen Dreißigjährigen Kriege der Friede ge¬ schlossen, hier schlug im Siebenjährigen Kriege Ferdinand von Braun¬ schweig in der Schlacht bei Minden die Franzosen zurück, hier sprechen die Externsteine von der Hrbeit christlicher Missionare auf den ehe¬ maligen Wpferstätten der heidnischen Deutschen, und von der höhe der Grotenburg schaut weit in die Runde das Denkmal Hermanns des Befreiers herab auf unser freies und einiges Vaterland. \2\♦ Holzschnitzerei in der Rhön. Nach Georg H. wallmann. Wer die Rhön durchwandert hat, wer ihre massigen Bergkegel und langgestreckten Rücken, ihre stolzen Felsenmassen und ihre lieb¬ lichen Täler, ihre prächtigen Matten und herrlichen Laubwaldungen kennt, der wird ihr sicherlich nicht gram sein. Das tiefe Schweigen