'•_s 465 angeordnet wie die Maiskörner im Maiskolben, aber eine jede Bohne ist an der Achse flach gestielt und umgeben von einem süßsäuer¬ lichen Fruchtmark, um das sich eine feste Schale schließt. Das Pflücken der Frucht geschieht unter möglichster Schonung des Stengels der Birne, weil an diesem gern die neuen Blüten ansetzen. Sodann wird die Frucht aufgebrochen, die Bohnen werden mit zwei Fingern vom Mark befreit und in eine saubere Holzkiste (ohne Eisenbeschlag) gesammelt. Darauf gelangen sie in das Gärungs¬ haus und werden in Haufen, lose bedeckt mit Segeltuch, einer sechzigstündigen Gärung unterworfen, bei der am ersten Tage eine Temperatur von 33 Grad Celsius, am zweiten eine solche von 37 bis 38 Grad und am dritten von höchstens 42 Grad innezuhalten ist — was durch Lüften des Tuches kontrolliert werden kann —, damit der Kakao nicht zu dunkel brennt. Während der Gärung geht die violette Naturfarbe des Inneren der Bohne in die schokoladen¬ braune Färbung über. Nach vollendeter Gärung werden die Bohnen auf der Bimbiapflanzung mit Händen gewaschen und schließlich durch einen kalten Wasserstrahl von dem anhaftenden schleimigen Fruchtmark gereinigt. Auf der Bibundipflanzung werden die Bohnen auf der Tenne durch Austreten gesäubert. Darauf beginnt die Trocknung, bei sonnigem Wetter auf großen Tischen in der freien Luft, bei nassem durch künstliche Wärme in den Trockenräumen, die so eingerichtet sind, daß sie auch die großen Tische, die auf Schienen laufend gebaut sind, aufnehmen können. Außerdem sind Mayfarthsche Darröfen vorhanden, in denen man bei 50 bis 55 Grad Celsius den Rest der Feuchtigkeit entfernen kann. Uber 70 Grad Celsius in ihnen zu gehen, empfiehlt sich nicht, da alsdann der Kakao leicht einen brenzligen Geruch und Geschmack annimmt. Die beste und billigste Trockenmethode bleibt jedoch immer die Sonne, wenn¬ gleich auch die Mayfarthschen Darren gute und schnelle Arbeit liefern. Wenn die Bohne getrocknet ist, ist sie versandfähig für Europa. 187. Die Geschichte eines Torfmoores. Emil Budde. Im feuchten Grunde einer Mulde, die keinen natürlichen Wasser- abslutz besitzt, steht ein Eichenwald; Tümpel und Lachen finden sich zwischen den Stämmen am Boden, in nassen Zeiten zusammenfließend, Breidenstein. Mittelschullesebuch IV. Hessen-Nassau. 30