324 VI. Aus betn Menschenleben. 7. Schon beugt es sich über den Brunnenrand — Frau Amme, du schläfst noch immer! — da fallen die Blumen ihm aus der Hand und trüben den lockenden Schimmer. 8. Verschwunden ist sie, die süsse Gestalt, verschluckt von der hüpfenden Welle; das Kind durchschauert’s fremd und kalt, und schnell enteilt es der Stelle. Friedrich Hebbel. 170. Ijerbstabend. Die Campe wirft in ruhevollem Schimmer ihr Dämmerlicht um Tisch und Bett durchs kleine, enge Zimmer und flackert nicht. 2. Das Reisig knistert heimlich im Kamine und flammt und knackt; die Uhr, die alte, an der Bettgardine tickt leisen Takt. 3. Die Eltern lesen in vergilbter Bibel einträchtiglich; die Kinder in die bunte Kinderfibel vertiefen sich. 4. Groismutter spinnt am Rade freundlich leise, gedankenvoll; sie murmelt eine alte, liebe weise, die längst verscholl. . 5. Doch draussen wirft ans penster dürre Reiser der Berbstessturm; die Wetterfahne knarrt unheimlich heiser vom nahen Turm. 6. ,,was kümmert uns des Wetters wildes Schauern, was Sturm und wind, wenn wir in Gieb’ in unsern sichern Mauern beisammen sind?“ Ernst Ziel.