252 242. Morgengebete. Wie fröhlich Lin ich aufgewacht, wie hab' ich geschlafen so sanft die Nacht! Hab' Dank, im Himmel du Vater mein, datz du hast wollen bei mir sein! Behüte mich auch diesen Tag, daß mir kein Leid geschehen mag! Amen. Wilhelm Hey. Latz deinen Segen auf mir ruhn, mich deine Wege wallen, und lehre du mich selber tun nach deinem Wohlgefallen! Amen. Chr. Fürchtegott Gellert. 243. Tischgebete. Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebet, mit Wohlgefallen. Amen. Lieber Gott, du gibst zu essen allen Wesen in der Welt; was da springt in Wald und Feld, niemals hast du eins vergessen. Sorgest auch für mich und schenkest heut mir wieder Speis' und Trank. Lieber Vater, habe Dank, datz du so an mich gedenkest! Wilhelm Hey. Gelobet seist du, Gott der Macht! Gelobt sei deine Treue, datz ich nach einer sanften Nacht mich dieses Tags erfreue! 244. Abendlied Wenn am Abend Mann und Lind, Tier und Vogel müde sind, Gott der Herr hat's schon gesehen. Sonne heitzt er untergehen, schickt die stille Nacht hernieder, spricht zu ihr: „Nun decke du alle meine Linder zu, bring zur Ruh' die müden Glieder!" Sieh, da kommt die liebe Nacht, wieget uns in Schlaf ganz facht. — Nur der liebe Vater wacht. Wilhelm Hey.