151. Die Fülle des Sommers. — 152. Die Einfahrt. 119 Ach, denk' ich, bist du hier so schön, Und läßt du's uns so lieblich gehn Auf dieser armen Erden: Was will doch wohl nach dieser Welt Dort in dem reichen Himmelszelt, Und güldnem Schlosse werden? O wär' ich da! O stund' ich schon, Ach, süßer Gott! vor deinem Thron Und trüge meine Palmen! So wollt' ich nach der Engel Weis Erhöhen deines Namens Preis Mit tausend schönen Psalmen. 151. Die Fülle des Sommers. Man findet kaum ein Blatt, das nicht gewissen Arten von Tierchen zur Wohnung diente. Kaum können wir einen Schritt thun, ohne Lebendiges vor unsern Füßen wahrzunehmen! Wolken von kleinen Insekten spielen im Sonnenschein! Allenthalben umgibt dich, o Mensch, ein wunderbares vielgestaltiges Leben! Es wühlt unter deinem Sitze; es zirpt dir zur Seite; es schwebt über deinem Haupte; es singt hinter dir; es flattert vor dir. Es sind Wesen, die, wie du, leben wollen auf dieser Erde nach ihres Schöpfers Willen, denen er angewiesen hat den Ort, wo sie wohnen und die Speise, womit sie sich nähren sollen, die den Schmerz fühlen und die Freude suchen, wie du, o Mensch! Wolltest du eines derselben verachten? Wolltest du sie nicht einer Betrachtung würdigen? Du kannst mit einem Fußtritte hundert töten, aber du kannst nicht ein einziges bilden. Du mußt bekennen: dazu gehört die allmächtige Hand Gottes. Ihn predigt Sonnenschein und Sturm; Ihn preist der Sand am Meere. Bringt, ruft auch der geringste Wurm, Bringt meinem Schöpfer Ehre! 152. Die Einfahrt. Die Sonne will untergehen. ' Geschäftig tummeln sich Schnitter und Schnitterinnen, um das Getreide in Garben zu binden. Der Erntewagen steht auf dem Stoppelfelde. Die Pferde scharren ungeduldig mit den Füßen. Jetzt beginnt das Aufladen der Garben; bald fliegt die letzte auf den Wagen.