61 volle Ton kann nicht am oberen Ende der Luftröhre erzeugt werden, da hier keine Stimmbänder sind. Das geschieht vielmehr am er¬ weiterten unteren Ende der Luftröhre, dem sogenannten unteren Kehlkopf, der Stimmbänder besitzt und bei den Singvögeln ganz besonders hoch entwickelt ist. Eine so vornehme Sängerin die Schwarzdrossel ist, sie wird von ihrer Schwester, der Singdrossel, doch noch übertroffen. Diese ist kleiner, oben olivenfarbig, unten hell und braun gefleckt. Sie bevorzugt den Wald. Die Misteldrossel frißt die Beeren der Mistel, deren unverdaute Kerne sie im Kot auf andere Bäume trägt. Sie richtet durch Verbreitung des schädlichen Schma¬ rotzers nicht geringen Schaden an. Die Wacholderdrossel oder der Kram¬ metsvogel, der den Norden bewohnt und im Herbste zu uns kommt, hat infolge des Genusses der Wacholderbeeren ein sehr schmackhaftes Fleisch und wurde früher bei uns oft zu Tausenden gefangen. Die Schwalbe. Die Schwalbe gehört auch zu den Singvögeln. Sie ist ein Liebling des Menschen. Sagt doch der Volksmund: „Wo die Schwalbe nistet, schlägt kein Blitz ein" und „Wer ihr Nest zerstört, zerstört sein eigenes Glück". Wir begrüßen es mit Freuden, wenn uns ihr Gezwitscher im April und Mai den Frühling bringt, wie wir trauerten, daß sie uns im September den Sommer mit fortnahm. _ Die Hausschwalbe hat oberseits blanschwarzes, unten weißes Gefieder. Sie baut ihr Nest aus Speichel, Stroh und Erde außen an die Häuser. Es ist 'halbkugelig und hat ein kleines Flugloch. Die Rauchschwalbe mit brauner Kehle nistet auch im Innern von Gebäuden, besonders in Ställen. Die Uferschwalbe, etwas kleiner als die Hausschwalbe, ist graubraun und legt ihr Nest in Uferlöchern an. Die Turmschwalbe zeichnet sich durch einen sehr langen Gabelschwanz aus. Die Schwalben sind ausgezeichnete Flieger. An dem zier- lichey, schmalen Rumpf sitzt ein kurzer Hals und daran ein spitzer Kopf, ein Keil, der das Durchschneiden der Luft sehr erleichtert. Das Federkleid ist glatt, der Widerstand der Luft also gering. Die langen