109 seid doch nicht beschädigt, gnädiger Herr? Ihr habt doch kein Un¬ glück erlitten, gnädiger Herr?" — Uber der fromme Landgraf stand auf, deutete mit der Hand gen Himmel und sprach: „Was nennt Ihr mich Herr? Der da oben donnert, der ist der Herr, und er ging im Wetter gnädig vorüber an mir." V. Abtheilung. Gedichte. 1. Der Hund als Wächter. Der Hund an seiner Kette Liegt da die ganze Nacht, Ihm ist kein warmes Bette, Wie Euch zurecht gemacht. Er hat nicht Schlaf noch Schlummer Und drückt kein Auge zu, Indeß wohl ohne Kummer Der Müller schläft in Ruh! So ist er auf der Lauer, Ein Wächter brav und treu, Ihn schreckt kein Regenschauer, Ihn macht kein Wetter scheu. Und während ohne Sorgen Sein Herr, der strenge, ruht, Da wacht er bis zum Morgen i Und hält sein Gut in Hut. Und bellt und rührt sich wacker, Hört er nur einen Laut, Und bleckt die scharfen Hacker, Wenn Jemand her sich traut.