die Kinder auch daran herumgeknetet hatten. Ein geheimer Kummer schien an seinem Innern zu nagen. „Schneemann, bist du denn nicht zufrieden?“ rief das Mädchen, nachdem sie sein Gesicht längere Zeit betrachtet hatte. Der Schneemann schwieg und sah nach wie vor verdrießlich aus. „Ich weiß, was ihm fehlt,“ sprach der älteste Knabe. „Er ist ein Koch und hat keinen Herd. Kommt her, den müssen wir noch bauen!“ Und rasch trugen sie Steine zusammen und bauten vor dem Schneemann einen Herd. „Schneemann, bist du nun zufrieden?“, riefen die Kinder, aber der schwieg und sah brummig aus nach wie vor. „Aha, auf den Herd gehören Töpfe, die sollst du haben,“ sprach das Mädchen und holte rasch einige Scherben vom Kehricht¬ haufen und stellte sie auf die Steine; aber der Schneemann sah unzufrieden aus nach wie vor. „Jetzt will ich euch sagen, was ihm fehlt,“ sprach der jüngere Knabe. „Er will kochen und hat kein Feuer, und dazu friert ihn auch. Kommt, laßt uns Feuer holen!“ Rasch brachten sie nun Späne aus der Küche herbei, steckten sie an, und bald brannte ein großmächtiges Feuer vor dem Schnee¬ mann auf dem Herd. „Nun, Alter,“ riefen die Kinder, „ist dir doch endlich wohl, nicht wahr?“ Und siehe da, die zerrissenen Gesichtszüge des Schneemanns veränderten sich wirklich, seine Mienen wurden milde und weich, die Lippen gingen ihm auseinander, die Pfeife fiel ihm aus dem Munde. „Seht, seht! Endlich ist er zufrieden,“ jubelten die Kinder. „Seht, wie gerührt er ist, wie ihm die Tränen über die Backen laufen!“ Und so war es auch wirklich, der gute Schneemann war so gerührt, wie kein Mensch es jemals werden kann. Nicht nur die Tränen liefen ihm über die Backen, er triefte auch am ganzen Leibe, die Augen fielen ihm aus dem Kopf, die Lippen aus dem Gesicht, die Kochlöffel aus der Brust, mit einem Wort, der ganze Koch .zerschmolz in Wasser. In kurzer Zeit war von ihm nichts übrig als ein nasser Fleck, zwei schwarze Kohlen, einige Scherben und die alte schmutzige Tabakspfeife. Das war das rührende Ende des Schneemanns.