104 Da gingen sie hinein, und in der Hütte war ein kleiner Vorplatz und eine kleine hiibsche Stube und Kammer, wo ihr Bett stand, und Küche und Speisekammer, alles aufs beste mit Gerätschaften versehen, und alles aufs schönste aufgestellt, Zinnzeug und Messing, was nur hineingehört. Und hinten war auch ein kleiner Hof mit Hühnern und Enten und ein kleiner Garten mit Gemüse und Obst. „Sieh," sagte die Frau, „ist das nicht nett?" „Ja," sagte der Mann, „so soll's bleiben, nun wollen wir recht vergnügt leben." „Das wollen wir uns bedenken," sagte die Frau. Damit aßen sie etwas und gingen zu Bett. So ging's nun wohl acht oder vierzehn Tage, da sagte die Frau: „Hör' Mann, die Hütte ist auch gar zu eng, und der Hof und der Garten sind so klein: der Butt hätt' uns wohl auch ein größer Haus schenken können. Ich möchte gern in einem großen steinernen Schloß wohnen: geh hin zum Butt, er soll uns ein Schloß schenken." „Ach, Frau," sagte der Mann, „die Hütte ist ja gut genug, was wollen wir in einem Schloß wohnen." „I was," sagte die Frau, „geh du nur hin, der Butt kann das immer tun." „Nein, Frau," sagte der Mann, „der Butt hat uns erst die Hütte gegeben, ich mag nun nicht schon wieder kommen, den Butt möcht' es verdrießen." „Geh doch," sagte die Frau, „er kann es recht gut, und er tut es gern; geh du nur hin." Dem Mann war sein Herz so schwer, und er wollte nicht; er sagte zu sich selbst: „Das ist nicht recht." Er ging aber doch hin. Als er an die See kam, war das Wasser ganz violett und dunkel¬ blau und grau und dick und gar nicht mehr so grün und gelb, doch war's noch still. Da blieb er stehen und sagte: „Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Bnttje in der See, meine Frau, die Jlsebill, will nicht so, wie ich wohl will." „Na, was will sie denn?" sagte der Butt. „Ach," sagte der Mann halb betrübt, „sie will in einem großen steinernen Schloß wohnen." „Geh nur hin, sie steht vor der Tür," sagte der Butt. Da ging der Mann hin und dachte, er wollte nach Haus gehen; wie er aber dahin kam, stand da ein großer steinerner Palast, und seine Frau stand eben auf der Treppe und wollte hineingehen: da nahm sie ihn bei der Hand und sagte: „Komm nur herein." Da ging er mit ihr hinein, und in dem Schloß war eine große Diele mit marmelsteinernem Estrich, und waren so viele Bedienten da, die rissen die großen Türen auf; und die Wände waren ganz blank und mit schönen Tapeten bekleidet,