76 Sechster Zeitraum. jenem ältern, der bei Zama siegte, den Ehrennamen Afri— canus, und nannte ihn zum Unterschiede den Jüngern Der Platz, wo Karthago gestanden hatte, ward dem den gleich gemacht, und Priester mußten den Ort verfluchen, daß niemand sich jemals daselbst wieder anbauen sollte. Den— noch ist Karthago selbst von den Römern später wieder er— baut, jedoch abermals verfallen, und man kann die Stelle dieser berühmten Stadt nicht genau mehr angeben. Das je— tzige Tu nis soll ungefähr in der Gegend liegen. So schwin—⸗ det alle irdische Größe. g 34. Dit Zerstörung Korinth's. (146 v. Chr.) Noch eine Zerstörung? Und in demselben Jahre? Ja leider! das war der Weg, auf dem Rom zur Macht gelan— gen wollte. Wie tyrannisch man schon nach der Besiegung des Perseus mit den Häutpern des achäischen Bundes ver— fahren war, ist bereits erzählt worden. Aber noch immer fürchtete Rom die unruhigen Griechen, und wünschte eben so sehr eine Gelegenheit, ihrer Freiheit ein Ende zu ma— chen, als es kurz vorher einen Anlaß zum Kriege mit Kar⸗ thago gesucht hatte. Auch diese Gelegenheit fand sich. Sparta verklagte die Achäer in Rom, und ein römischer Gesandter erscheint gleich darauf mit anmaßenden Befehlen in Korinth, dem Versammlungsorte des Bundes. Seine stolze Sprache erbittert die Griechen dergestalt, daß ein allgemeiner Auf— lauf entsteht; viele Spartaner werden erschlagen, und der Gesandte selbst kann sich nur durch die Flucht retten. Nun freilich, die Beleidigung eines römischen Senators konnte nur durch Feuer, Schwert und Sclaverei gerächt werden. Ein römisches Heer dringt durch den berühmten Paß bei Termopylä in Griechenland ein, greift das achäische Heer an, schlägt es, und verfolgt es bis an die Wälle von Ko— rinth. Die Fluͤchtenden können die Thore nicht schnell genug hinter sich schließen, die Römer folgen ihnen auf dem Fuße, und dringen ohne Mühe in die Stadt. Der Consul Mum— mius, ihr Anführer, läßt zuerst eine Menge der trefflich—