A Sechster Zeitraum.
entgegnete er: „Dann sterbe ich ruhig,“ und legte sich wie—
der still nieder.
8 21.
T. Quinctius Flamininus.
(196 v. Chr.)
Nach der Besiegung der Karthager beschäftigten die wil⸗
den Horden in Gallien und Spanien das römische Heer.
Aber diese Krieger versprachen der Herrschsucht und Geldgier
der Römer keine hinreichende Belohnung. Weit lieber hät—
ten sie sich nach Griechenland gewendet: denn dies berühmte
Land zu einer römischen Provinz zu machen, war ein rei—
zender Gedanke. Bekanntschaft hatten sie daselbst schon an-
geknüpft, und es fehlte nur an einer Veranlassung, um
gleich zum zweiten male aufzubrechen. Sie fand sich bald.
Der schon einmal von ihnen gezüchtigte König Philipp
von Macedonien verfuhr sehr eigenmächtig in Grie—
chenland. Als Mitglied des achäischen Bundes suchte er die
griechische Freiheit zu unterdrücken, und belagerte unter an—
dern auch Athen. Die Athener, von allen Seiten verlassen,
senden in der Angst nach Rom, und bitten um Hülfe. Was
konnte den Römern willkommner sein, als diese Bitte? So—
gleich setzen Truppen über das adriatische Meer, und grei—
fen Philipp in seinen Staaten an. Die beiden Consuln,
welche nach einander in den ersten zwei Jahren dieses Heer
anführten, waren zwar nicht siegreich; aber der Consul
Flamininus, der im dritten Jahre den Oberbefehl über—
nahm, schlug den König bei den Hundsköpfen (Kynoske—
phalã) unweit Pharsalos völlig, daß dieser um Frieden bitten
mußte. Er bekam denselben unter den harten Bedingungen, daß
er 1000 Talente bezahlen, alle seine Schiffe bis auf 10 auslie⸗
fern, einen seiner Söhne als Geißel nach Rom senden, und die
sämmtlichen griechischen Staaten in ihrer Freiheit nicht beein-⸗
trächtigen sollte. Insdiesem letzten Punkte verfuhren die Romer
eben so staatsklug wie ehemals Philipp, Alexanders
ater, der sich auch so lange gegen die Griechen freundlich
stellte, wie er sie noch zu brauchen hoffte. Und Flamini-
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